Ungarn: "Nackter" Abgeordneter verlässt Fidesz-Parlamentsfraktion
Über diesen Entschluss informierte Lengyel am Mittwoch seine Partei Fidesz-Ungarischer Bürgerverband laut Medienberichten. Den Austritt begründete er mit einer Verleumdungskampagne gegen sich im Zusammenhang mit aufgetauchten Nacktfotos, durch die er Fidesz keinen Schaden zufügen wolle.
Zuvor waren im Internet und in Zeitungen Bilder eines splitternackten Mannes erschienen, bei dem es sich um Zoltan Lengyel handeln soll. Dieser hat das bestritten und den Medien, die diese montierten Fotos veröffentlichen, mit Klage gedroht.
Der Bürgerverband nehme die Entscheidung von Lengyel zur Kenntnis, erklärte Andras Cser-Palkovics, der stellvertretende Sprecher der Partei, laut der Nachrichtenagentur MTI. Zugleich verweigert die Partei allerdings jeglichen Kommentar zum Austritt ihres Abgeordneten aus der Fraktion, der nach parteiinternen Informationen nicht überraschend kam. Lengyel hatte beklagt, dass sich die Partei in der Affäre nicht für ihn einsetze.
Der 47-jährige Parlamentarier war bereits vor einem Monat in die Schlagzeilen geraten, als er bei einer Führerscheinkontrolle in Budapest in eine tätliche Auseinandersetzung mit Polizisten geraten sein soll. Die drei Exekutivbeamten sollen Lengyel nach dessen eigenen Angaben dabei die Uhr heruntergerissen, zu Boden gerissen und gewürgt haben. Gleichzeitig brachte die Polizei ihrerseits gegen Lengyel eine Anzeige wegen Gewalt gegen eine Amtsperson ein, da der Abgeordnete einem der Beamten eine Ohrfeige verpasst haben soll. Lengyel hatte nach eigenen Angaben bei der Kontrolle keinen Ausweis und keine Autopapiere dabei und war nur mit einem T-Shirt und einer Badehose bekleidet.