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Unfreiwilliger Chauffeur des Attentäters

Gegen seinen Willen ist ein Israeli Chauffeur des Selbstmordattentäters von Eilat geworden. Er habe den 21-jährigen Palästinenser in seinem Auto mitgenommen.

Später habe er ihn vor der kleinen Bäckerei in einem Wohngebiet des südisraelischen Badeorts herausgelassen, wo sich kurz darauf der Anschlag ereignete, erzählte der israelische Oberstleutnant der Reserve, Yossi Voltinsky, am Dienstag in Jerusalem. „Ich habe den Ort bestimmt, an dem ich ihn abgesetzt habe. Damit habe ich bestimmt, wer vor anderen getötet werden würde“, bedauerte Voltinsky. Er habe darüber nachgedacht, den Mann zu überfahren, den er mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit für einen Terroristen hielt. „Aber es gab eine einprozentige Chance, dass es sich um einen Unschuldigen handelt.“

Zunächst machte sich Voltinsky, der öfter Menschen in seinem Wagen mitnimmt, keine Gedanken über seinen Anhalter. „Aber sobald ich ihn in meinem Rückspiegel gesehen habe, wurde mir bewusst, dass etwas nicht stimmte“, erinnerte er sich. Der Mann habe einen bis zum Hals geschlossenen Mantel getragen, eine Hand in der Tasche gehabt und beunruhigt ausgesehen. Trotzdem fuhr Voltinsky mit ihm nicht zu einer Polizeistation oder einem Armeeposten, weil er sich sicher war, dass sich sein Mitfahrer beim Anblick von israelischen Sicherheitskräften direkt in die Luft sprengen würde. Er fuhr mit ihm möglichst weit aus der Stadt heraus, aber dann habe der Palästinenser darum gebeten auszusteigen. Als Voltinsky die Polizei verständigen wollte, hörte er schon bald die Explosion. Beim ersten Selbstmordanschlag in Israel seit neun Monaten wurden drei Menschen mit in den Tod gerissen.

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