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Unerwünschtes Tsunami-Warnsystem

Zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien gerät das deutsche Tsunami-Frühwarnsystem für Indonesien immer stärker in die Kritik.

Das Warnsystem sei „vollkommen überflüssig“, sagte der Katastrophenforscher Wolf Dombrowsky von der Christian Albrechts Universität zu Kiel dem Magazin ZEIT WISSEN. In der Region seien bereits ausreichend technische Kapazitäten für die Tsunami-Überwachung vorhanden.

Zudem wachsen Zweifel daran, dass die Deutschen ihren ehrgeizigen Zeitplan einhalten können. Ende 2008 sollen mehrere Bojen vor der Küste Indonesiens sowie zahlreiche Erdbebensensoren an Land in Betrieb gehen und die Bevölkerung vor Tsunamis warnen. Doch schon die ersten beiden Testbojen rissen sich auf Grund von Materialfehlern los. Zudem funktioniert die Signalübertragung zwischen den Sensoren am Meeresboden und den Bojen nicht.

„Auf dem Papier sieht das System sehr einfach aus, aber in der Praxis ist der Aufbau, vor allem im tiefen Ozean, sehr schwierig“, sagt die Seismologin Laura Kong, Direktorin des Tsunami Information Center der Unesco auf Hawaii. Selbst beteiligte Forscher reden inzwischen von einer „Mission impossible“, berichtet ZEIT WISSEN. Die Bundesregierung fördert das Projekt mit 45 Millionen Euro, neun deutsche Forschungsinstitute sind am Aufbau beteiligt.

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