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Und wieder keine Entscheidung

Der Senat 5 der Bundesliga vertagt das Urteil in der Causa „Doppelverträge FC Admira“ auf heute.

Gut eine Stunde und 40 Minuten hat die Admira-Abordnung Zeit, um sich vor dem Senat 5 in Sachen „Doppelverträge“ zu rechtfertigen. Neben Vorstandschef Richard Trenkwalder waren auch seine Vorstandskollegen Hans Werner Weiß und Nils Trenkwalder sowie General-Manager Mag. Alexander Friedl zur Verhandlung erschienen. Nach der Anhörung wirkte Trenkwalder sehr gelöst. „Wir haben die Sachlage detailliert vorgelegt, ich habe ein gutes Gefühl.“

Von Zwangsabstieg wollte der 63-jährige Steirer jedenfalls absolut nichts wissen. Vielmehr hatte er einen Seitenhieb für den Cashpoint SCR Altach parat: „Ich finde es von Altach äußerst unsportlich, weil besagter Spieler nur 25 Minuten gespielt hat.“ Der besagte Spieler ist der Spanier Manu Hervas, der – so Trenkwalder – von „meiner Investment GmbH 24.000 Euro Entschädigung für Reise-, Übersiedlungs- und andere Kosten“ erhalten haben soll. Für den Admira-Chef ist es jedenfalls klar, dass in der Causa „Doppelverträge“ alles auf einen Freispruch hinauslaufen wird. „Höchstens eine geringe Geldstrafe“, so Trenkwalder, „denn es handelt sich nicht um Schwarzgeld. Alles ist ordentlich belegt und verbucht.“

Die Senat-5-Mitglieder, in dem nicht weniger als vier Wiener sitzen, wollten im Anschluss an die Sitzung nicht Stellung nehmen. So verwies Dr. Rudolf Novotny im VN-Telefonat auf eine offizielle Bundesliga-Aussendung. Diese war dann nicht mehr als ein Dreizeiler, in dem mitgeteilt wurde, dass der Senat 5 entschieden habe, sich für „weitere Beratungen auf morgen zu vertagen. Eine Entscheidung wird morgen, mit etwa 16 Uhr, erwartet.“ In Altach konnte Geschäftsführer Christoph Längle dem Geschehen in Wien nichts abgewinnen. Vielmehr vermutete er hinter der Urteils-Verschiebung gar Taktik, denn ein etwaiger Einspruch der Altacher müsste bis Freitag, 12 Uhr, mittags eingebracht werden.

Klub-Anwalt Dr. Henrik Gunz, der von einer Geldstrafe oder maximal einem Dreipunkte-Abzug für die nächste Saison ausgeht, hat jedenfalls bereits den Einspruch fertig. Klar ist jedenfalls, dass der Spieler zwei Verträge unterschrieben hatte – jeweils mit denselben Summen, einmal für Brutto, einmal für netto. Das lässt laut Gernot Zirngast, Vorsitzender der Vereinigung der Fußballer (VdF), nur den Schluss zu, dass getrickst werde. Zumal der Liga die doppelten Verträge der Admira seit Jänner vorliegen und die Südstädter bereits Anfang Februar, also noch vor dem Rückrundenstart, dazu Stellung genommen haben. „Die Liga entzaubert sich selbst“, geht Zirngast denn auch mit den Liga-Verantwortlichen in Sachen Lizenzierung hart ins Gericht. Denn: Eine mögliche Geldstrafe hat mit Sicherheit keine abschreckende Wirkung.

VN

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