Fünf Spiele in neun Tagen. Markus Hammerer ist beim Schweizer Eishockey-Nationalteam in Vancouver momentan gefragter als Trainer Ralph Krueger. “Gute Regeneration ist in so einem intensiven Turnier sehr wichtig”, weiß der Physiotherapeut, der seit 2001 bei der “Nati” arbeitet. Und “Patienten” hat “Mäx” genügend. “Aus familiären Gründen musste unser zweiter Masseur zu Hause bleiben. Jetzt habe ich doppelt zu tun. Aber zum Glück gibt es keine großen Verletzungen, die längere Behandlungen erfordern würden.” Fünf bis sechs Stunden ist der Dornbirner nach einem Spiel mit den 23 Nati-Cracks beschäftigt. “Ein Mark Streit, der bis zu 40 Minuten auf dem Eis steht, bekommt eine Sonderbehandlung, auch Torhüter Jonas Hiller darf ein wenig länger bei der Massage bleiben.” Und so manches Mal ist Hammerer auch “Beichtvater” für die Spieler: “Die wollen sich aussprechen, das ist oft sehr lustig. Da muss man dann auch ein wenig Psychologe sein.” Im Gegensatz zu seinem Chef Krueger sind die Winterspiele in Kanada für Hammerer nicht die letzte Dienstreise mit der Schweizer Nationalmannschaft. Auch bei der Weltmeisterschaft in Deutschland im Mai wird der ehemalige VEU-Physio, der mit seinem Bruder eine Praxis betreibt, nochmals für die Eidgenossen arbeiten. “Dann ist für mich aber alles offen.”
Im Schussfeld
Erinnerungen haben sich in den neun Jahren Tätigkeit bei den Eidgenossen etliche angesammelt. “Vor den Duellen mit Österreich stand ich bei den Schweizer Spielern natürlich immer im Schussfeld.” Ebenfalls bleibend sind für Hammerer die Eindrücke von Vancouver, seiner dritten Olympiade nach Salt Lake City und Turin: “Wir haben im olympischen Dorf vom siebten Stock aus einen wunderbaren Blick auf die Skyline und das Meer. Und die Stimmung rund um die Spiele ist wirklich einmalig.”