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Unauffällige im Duell um Wiener BZÖ-Chefsessel

Österreich - Zwei bisher eher unauffällige Kandidaten stellen sich für den Chefsessel des BZÖ-Wien an: Rechtsanwalt Alexander Scheer der ehemaligen FPÖ-Klubdirektor im Rathaus, Michael Tscharnutter.

Während der Rechtsanwalt Alexander Scheer Favorit der Landesgruppe ist, setzt die Bundespartei auf den ehemaligen FPÖ-Klubdirektor im Rathaus, Michael Tscharnutter. Bei einer Bündnisteam-Sitzung Mittwochabend habe man sich noch auf keinen der beiden einigen können, hieß es am Donnerstag aus BZÖ-Kreisen gegenüber der APA.

Nach dem Ausscheiden von Günther Barnet als Wiener BZÖ-Chef ist man nun auf der Suche nach einem Nachfolger. Der Ablöse vorausgegangen waren Reibereien mit Bundesparteiobmann Peter Westenthaler. Barnet war bereits aus der Partei ausgeschlossen gewesen, am Ende kam es dann doch zu einer einvernehmlichen Lösung. Seitdem leitet Herbert Scheibner interimistisch das BZÖ Wien, Helene Partik-Pable kümmert sich um die Suche nach einer neuen Führung. Eine endgültige Entscheidung soll am Konvent am 2. Juni getroffen werden.

Tscharnutter ist mittlerweile Geschäftsführer des Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds und gehört dem erweiterten Wiener Bündnisteam an. Er bestätigte, dass er sich am 2. Juni der Wahl stellen werde. Dass er Favorit des Bundes sei, wollte er so nicht sagen: „Ich glaube, dass die Diktion falsch ist, ich bin ein Kandidat für Wien.“ Sein Interesse begründete Tscharnutter mit seinen Management-Qualitäten, die gerade in einer so „heiklen Phase“ wie jetzt gefragt seien. Langfristig sei auch eine neue Ausrichtung in der Landespartei notwendig.

Auch mit den nicht allzu rosigen finanziellen Gegebenheiten wird sich Tscharnutter im Fall seiner Wahl herumschlagen müssen: „Dass wir nicht zu den reichsten Parteien gehören, ist bekannt.“ Trotzdem ist er der Meinung, dass die Finanzen des Wiener BZÖ bisher korrekt geführt worden seien. In einen allzu teuren Wahlkampf zu ziehen, werde man sich aber auch in Jahren nicht leisten können, „den Wettkampf der Plakate und Fernseh-Spots werden wir nicht aushalten“. Nun müsse man sparen.

Von der angeblichen Kandidatur seines „Freundes“ Scheer zeigte sich Tscharnutter überrascht. Trotzdem findet er es interessant, wenn zwei Konzepte beim Konvent zur Wahl stehen würden. Er betonte jedoch: „Ich rate ihm, sich nicht als Kandidat von Wien aufbauen zu lassen. Ich halte das für den falschen Ansatz.“

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