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UN warnt vor völliger Katastrophe in Liberia

Der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Liberia hat vor einer völligen Katastrophe in dem westafrikanischen Land gewarnt. Die USA wollen keine Soldaten schicken, sondern Geld.

Schon jetzt sei Liberia in den Wirren des Bürgerkriegs weitgehend zerstört, sagte Jacques Paul Klein am Donnerstag in New York. Hoffnung gebe es nur bei einer schnellen Stationierung internationaler Truppen. „Wenn nichts getan wird, haben wir eine Katastrophe.“

Klein, ein US-Militärberater und ehemaliger Leiter der UN-Mission in Bosnien-Herzegowina, begrüßte die angekündigte Entsendung von Friedenstruppen aus Nigeria. Zugleich äußerte er aber Zweifel, ob die Soldaten wie versprochen schon in einer Woche eintreffen könnten. Die USA forderte er zu einer engagierteren Rolle in Liberia auf.

Der amerikanische UN-Botschafter John Negroponte sagte am Donnerstag, dass die US-Regierung so gut wie entschieden habe, keine Soldaten nach Liberia zu schicken, sondern das Land mit finanzieller Hilfe zu unterstützen. Die Stationierung einer Interventionstruppe wollen die USA mit zehn Millionen Dollar unterstützen.

In den vergangenen drei Jahren haben die Rebellen der Vereinten Liberianer für Versöhnung und Demokratie (LURD) den größten Teil des Landes unter ihre Herrschaft gebracht. Inzwischen sind ihre Kämpfer in Außenbezirke der Hauptstadt Monrovia vorgedrungen. Präsident Charles Taylor hat seinen Rücktritt in Aussicht gestellt, will das Land aber erst mit der Ankunft ausländischer Truppen verlassen.

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