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UN hält Berichte über russischen Getreidediebstahl für glaubhaft

Die UN-Agrarorganisation hält Berichte über russische Getreidediebstähle für glaubhaft.
Die UN-Agrarorganisation hält Berichte über russische Getreidediebstähle für glaubhaft. ©REUTERS/Valentyn Ogirenko/File Photo (Symbolbild)
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind in dem Land nach Angaben der UN-Agrarorganisation (FAO) rund 700.000 Tonnen Getreide verschwunden. Berichte über russische Getreidediebstähle hat man nun als glaubhaft eingestuft.

"Es gibt anekdotische Beweise, dass (russische Streitkräfte) Getreide stehlen und mit Lastwagen nach Russland schaffen", sagte der stellvertretende FAO-Direktor der Abteilung Märkte und Handel, Josef Schmidhuber am Freitag in einem UN-Briefing zu Reportern in Genf.

Glaubhafte Berichte von russischem Getreidediebstahl in der Ukraine

Ebenso gebe es glaubhafte Berichte, dass russische Streitkräfte Agrargeräte stehlen und Lagerhäuser zerstören. Es gebe Videos in den sozialen Medien, die die Diebstähle nahelegten, und er halte diese Videos für glaubwürdig, sagte Schmidhuber.

Nach seinen Angaben dürfte die Ukraine in diesem Jahr 14 Millionen Tonnen Getreide für den Export zur Verfügung haben, in anderen Jahren waren 25 Millionen Tonnen für den Export oder die Lagerung über den Winter verfügbar. Allerdings seien die Häfen blockiert und der Abtransport mit Lastwagen oder Zügen sei sehr schwierig.

Prognosen zur ukrainischen Gereideproduktion schwierig

In der Ukraine sind nach Angaben von Schmidhuber bereits 50 Prozent der Sommerkulturen angepflanzt, insgesamt dürften es heuer immerhin 70 Prozent der sonst üblichen Menge werden. Die Unsicherheit bei allen Prognosen sei aber wegen der Kriegshandlungen groß.

Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Mais-Produzent. Viele Länder, etwa in Nordafrika, sind abhängig von günstigem Weizen aus der Ukraine. Auch für weltweite Ernährungshilfe ist das Getreide entscheidend.

(APA/Red)

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