Im Rahmen der Vorarlberger Umweltwoche finden noch die ganze Woche Dutzende Veranstaltungen statt. Die Umwelt, und wie wir damit umgehen, steht dabei im Mittelpunkt.
Wanderung zum Hof
Der achtjährige Paul ist gemeinsam mit seiner Mutter Susanne Lerchenmüller zum Bio-Bauernhof hinaufgewandert. Eineinhalb Stunden dauert das von Lochau aus, Bilderbuchausblicke über den Bodensee inklusive. Ich kaufe bewusst regional ein, auch viel Bio, erklärt die Lochauerin. Nur Bio alleine ist für sie aber kein Qualitätsmerkmal.
Bevor ich Bio-Kartoffeln aus Ägypten kaufe, nehme ich doch lieber solche aus Lauterach. Und Erdbeerkuchen gibt es im Winter bei Lerchenmüllers einfach nicht. Dass ihre Kinder wissen, woher die Lebensmittel kommen, ist ihr wichtig. Auch deshalb wird Paul heuer drei Wochen auf der Alp verbringen. Menschen müssen wieder einen Bezug zum Tier haben. Paul soll wissen, dass jede Salami vorher einmal ein Tier war.
Beruhigendes Blau
Hubert Hehle führt durch seinen Stall und erklärt den Besuchern, wieso er sich Biobauer nennen darf. Fragen haben die Besucher einige. Was gefüttert wird, oder warum im Melkraum alle Wände blau sind. Auf die Kühe wirkt es beruhigend, Fliegen mögen die Farbe hingegen gar nicht, sagt Hehle dann. Er hat sich auf die Milchproduktion spezialisiert. Erst seit einigen Jahren geben seine Kühe allerdings Biomilch. Wir haben vorher schon keinen Kunstdünger verwendet, als Vorarlberg Milch die Bioschiene ausgebaut hat, war für uns ein guter Zeitpunkt, um ganz umzustellen, erzählt er. Seitdem muss der Bauer strengere Auflagen erfüllen, beim Futter und bei der Haltung. Auch hier wird über EHEC diskutiert.
Ich habe erwartet, dass Bio eines auf den Deckel bekommt, fühlt sich Hehle bestätigt. Denn unter diesem Deckmantel habe die Landwirtschaft kuriose Blüten getrieben. Was aus Australien eingeflogen wird, hat mit Bio nichts zu tun. Auch wenn es draufsteht. Auf Bio umzustellen, war für ihn die richtige Entscheidung, aber damit aus Vorarlberg ein Bioland werden kann, muss noch einiges passieren. Schlussendlich habe es der Konsument mit seinem Kaufverhalten in der Hand. Eine Familie steht unschlüssig im Eingang. Hehle begrüßt sie. Prinzipiell ist unsere Stalltüreimmeroffen. Außer wir sind gerade am Heuen, sagt er und lacht.