Laut dem Verkehrsreferenten der Umweltschutzorganisation, Heinz Högelsberger, würden die Neubauten die bestehenden Straßen nicht entlasten. Nun werde versucht, die Autobahnen im Planungsstadium zu verhindern. Sollte dies nicht gelingen, sei auch eine Besetzung der Au wie in Hainburg möglich.
Gemeinsam mit kleineren Bürgerinitiativen will Global 2000 die Wiener sensibilisieren, sagte Högelsberger: Wer gegen die Projekte – Donaubrücke, Ausbau der Raffineriestraße und Untertunnelung der Lobau – ist, kann Lobauist werden und damit seine Ablehnung zum Ausdruck bringen. Zur Illustration der Veränderungen werde ab Dienstag in der Raffineriestraße die tatsächliche Breite der Autobahn zwischen Panozzalacke und Donauinsel mit Fahnen markiert. Während der Sommermonate können sich Badegäste laut Global direkt an der Rinne in Unterschriftenlisten gegen die Straßenbauvorhaben eintragen.
Keine Entlastung der Tnagente
Högelsberger verwies auf massive Umweltbelastungen für den Nationalpark Lobau, sollten die Autobahnen wie geplant gebaut werden. Zudem zitierte er Studien, wonach es etwa trotz dieses Autobahnringes im Süden und Osten Wiens zu keiner Entlastung der Südosttangente kommen würde. Dafür könnte die U-Bahnlinie U2, die bis in die Donaustadt verlängert wird, mit massivem Fahrgastschwund konfrontiert sein.
Statt Autobahnen zu bauen, sollte die Stadtentwicklung in Transdanubien verbessert werden, regte Högelsberger an. Dadurch könne das ständige Pendeln über die Donau verhindert werden. Parallel dazu müsse das Fahren mit dem Auto in die City unattraktiver gemacht werden – etwa durch eine Citymaut.
Kämpfen bis zum Ende
Vorerst will sich Global 2000 darauf beschränken, durch Aufklärungsarbeit Stimmung gegen die Lobauautobahn zu machen, sagte der Sprecher der Organisation, Andreas Baur. In diesem Zusammenhang sei eine Probeblockade der Lobau als Fortbildung für Aktivisten möglich. Ab Herbst sollen regelmäßig Spaziergänge durch den Nationalpark abgehalten werden. Högelsberger kündigte schon jetzt einen langen Atem der Umweltschützer an: Wir werden kämpfen, bis das Projekt verhindert ist.
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