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Umweltreferenten mit Warnung vor Aufgabe von Umweltzielen

Umweltreferenten bringen Warnung für Aufgabe von Umweltzielen vor.
Umweltreferenten bringen Warnung für Aufgabe von Umweltzielen vor. ©APA/HARALD SCHNEIDER (Symbolbild)
Krisen wie Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg sollen nicht dazu führen, dass Umwelt-Ziele verwässert werden, wie Umweltreferenten der Bundesländer in einer Konferenz mit Leonore Gewessler (Grüne) in Wien bekräftigt haben.

31 entsprechende Anträge wurden beschlossen. Gefordert wird etwa, die Pestizidreduktion fortzusetzen, auf Atomkraft zu verzichten oder Postwurfsendungen zu reduzieren.

Wiens Umwelt-Stadtrat: "Werden nicht so dumm sein, Haus anzuzünden, weil es kalt ist"

"Wir werden ganz sicher nicht so dumm sein, das Haus anzuzünden, nur weil es kalt ist", hielt Wiens Umwelt-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Ministerin und der Umweltlandesrätin des Burgenlandes, Astrid Eisenkopf (SPÖ) und dem Amtskollegen aus Vorarlberg, Daniel Zadra (Grüne), fest. Die Umweltziele dürften nicht ins Hintertreffen geraten, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft seien weiter zu forcieren.

Umwelt-Referent von Wien: Pestizid-Minimierung soll nicht nach hinten verschoben werden

Unterstützung fand etwa die "Farm to Fork"-Strategie der EU, die die Anpassung von rechtlichen Rahmenbedingungen an nachhaltige Lebensmittelsysteme vorsieht. Auch die Pestizid-Minimierung solle "sicher nicht" auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, bekräftigte der Umwelt-Referent des Gastgeber-Bundeslandes. Dass der Umstieg auf Biolandwirtschaft verzögert wird, wurde abgelehnt - genauso wie die Verbauung von Brachflächen. Angestrebt wird vielmehr eine generelle Reduktion der Bodenversiegelung.

Ministerin Gewessler lobte die "wichtigen Beschlüsse" der Tagung. Angesichts der Krisen stehe ein Kraftakt bevor, der nur gemeinsam von Bund und Ländern bewältigt werden könne. So würde etwa der russische Präsident Wladimir Putin die Welt mit einem Energieengpass und steigenden Preisen erpressen. Die Ministerin warnte jedoch davor, nun etwa auf die Renaissance der Atomkraft zu setzen. "Gerade dieser Krieg hat uns vor Augen geführt, wie unsicher und risikobehaftet Atomenergie ist."

Gewessler: Österreichische Gasspeicher zu 44,9 Prozent gefüllt

Wie Gewessler berichtete, sind die heimischen Gasspeicher aktuell zu 44,9 Prozent gefüllt. Das Ziel seien 80 Prozent für den kommenden Winter. Man unternehme etliches an Anstrengung, um eine Gasdiversifizierung zu erreichen, betonte sie. Der Ausbau der erneuerbaren Energien habe aber ebenfalls hohe Priorität. "Es gibt natürlich auch die Planungen für den Notfall", bekräftigte sie. Vorgesehen sei, dass Wohnungen hier vorrangig versorgt werden.

Bundesländer für Einschränkung von unadressierten Postwurfsendungen

Um den Energieverbrauch zu senken, wurde auch ein Thema behandelt, dass in diesem Zusammenhang nicht sofort ins Auge sticht: Die unadressierten Postwurfsendungen. Die Bundesländer sprechen sich dafür aus, diese - oft eher nicht erwünschten - Zusendungen einzuschränken. Dadurch würden Ressourcen geschont und auch der Abfall werde reduziert, gibt man zu bedenken.

Pro Jahr würde ein Haushalt bis zu 100 Kilogramm solcher Werbung erhalten, wurde heute vorgerechnet. Landen die Sendungen im Müll, sei auch das Gas verschwendet, das für die Papiererzeugung verwendet werde. Die Bundesregierung wird nun ersucht, die Möglichkeit einer Opt-In-Lösung für unadressierte Werbung zu schaffen. Sprich: Es bekommt sie nur der, der das auch möchte. Ein vergleichbares System gibt es zum Beispiel bereits in Amsterdam, teilte man mit.

(APA/Red)

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