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Umweltorganisationen kämpfen gegen Abholzungen in NÖ

Umweltorganisationen wollen die Wälder im Kamp- und Kremstal schützen.
Umweltorganisationen wollen die Wälder im Kamp- und Kremstal schützen. ©APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Gegen die Abholzungen im Kamp- und Kremstal in Niederösterreich regt sich Widerstand von Umweltorganisationen. Global 2000 und Ökobüro fordern Naturverträglichkeitsprüfung für Fällungen

Die Umweltorganisationen Global 2000 und Ökobüro fordern in einem Antrag eine Naturverträglichkeitsprüfung für Abholzungen im Kamptal in Niederösterreich. Von der zuständigen Forstbehörde stellen sie Anfragen nach dem NÖ Auskunfts-, dem Umweltinformations- sowie dem Auskunftspflichtgesetz.

Umweltschutzorganisationen fordern Schutz der Wälder in NÖ vor Zerstörung durch Abholzung

Betont wurde, dass Kamp- und Kremstal als Lebensraum zahlreicher Arten Teile des EU-Schutzgebiet-Netzwerkes Natura 2000 seien. Hier sei ein "ausreichendes Ausmaß" an "naturnahen, strukturreichen Waldbeständen mit ausreichendem Alt- und Totholzanteil" zu erhalten. Vor allem das mittlere Kamptal sei Heimat von mehreren hundert Hektar naturnahen, teils urwaldartigen Hangwäldern.

"Gerade einmal drei Prozent der verbliebenen Waldfläche in Österreich fallen unter die Definition eines Ur- oder Naturwaldes. Diese natürlichen Wälder gilt es dringend besser zu schützen, bevor sie ganz verschwunden sind", betonte Biologe Dominik Linhard von Global 2000 in einer schriftlichen Stellungnahme. Seit Ausweisung des Schutzgebietes im Jahr 1998 sei es aber zu "zahlreichen Schlägerungen, bei denen - auch urwaldartige - Wälder flächig abgeholzt wurden", gekommen. Der Großteil der Abholzungen sein in den vergangenen sechs Jahren erfolgt.

Naturverträglichkeitsprüfungen sollen Abholzungen in NÖ prüfen

Gefordert wurde, dass als Sofortmaßnahme - und bis zur Durchführung der verlangten Naturverträglichkeitsprüfungen - jegliche forstliche Nutzung in jenen Waldparzellen untersagt werden soll, die potenziell Schutzgüter beherbergen. Naturschutz-Experte Matthias Schickhofer brachte auch eine "flächenscharfe Erfassung der Naturwälder" ins Spiel. Weiters brauche es die "Erstellung eines Natura-2000-Waldmanagementplans inklusive klaren, messbaren Zielen und gebietsgenauen Regelungen zur unversehrten Bewahrung der ökologisch wertvollen Wälder in Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern". Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang auch auf ein von der EU-Kommission eingeleitetes Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich wegen Mängeln bei der Umsetzung von Naturschutzrecht.

(APA/Red)

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