Die zweitägigen Verhandlungen in Warschau sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Beschluss eines Nachfolgeabkommens zum Kyoto-Protokoll. Vertreter der USA, Europas, Indiens und Chinas versuchen dort, Spielraum für Kompromisse auszuloten. Es ist das ranghöchste Treffen seit den internationalen Verhandlungen auf Bali im vergangenen Jahr.
Es sei eine gute Gelegenheit, die Kompromissbereitschaft aller Teilnehmer auszuloten, erklärte UN-Klimachef Yvo de Boer der Nachrichtenagentur AP. Es gehe nicht darum, konkrete Entscheidungen zu treffen, sondern die nächste große Konferenz mit Teilnehmern aus rund 190 Ländern im polnischen Posen (Poznan) im Dezember vorzubereiten.
“Das Treffen kann uns eine Richtung vorgeben um zu sehen, was erreichbar ist”, sagte de Boer. Die Verhandlungen am Montag fanden hinter verschlossenen Türen statt.
Auf der indonesischen Insel Bali hatten sich die UN-Staaten im Dezember nach viel Streit grundsätzlich darauf geeinigt, bis Ende 2009 ein neues weltweites Klimaabkommen auszuhandeln. Es soll ab 2013 dafür sorgen, dass der Ausstoß an Treibhausgasen weltweit reduziert und die gefährliche Erwärmung der Erde gebremst wird.
Ein strittiger Punkt dabei ist, ob und mit wie viel Geld die Industriestaaten den Entwicklungs- und Schwellenländern bei den nötigen CO2-Einsparungen helfen sollen.
Aus Sicht der Wissenschaft müssen bereits bis 2020 die Emissionen der Industrieländer um 25 bis 40 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen. Erstmals sollen sich auch die Schwellenländer zu aktivem Klimaschutz verpflichten.