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Umweltkontrollbericht 2010 mit Licht und Schatten

Verkehr ist und bleibt ein Sorgenkind
Verkehr ist und bleibt ein Sorgenkind ©APA (Archiv/dpa)
"Österreich ist ein Umweltmusterland." Das sagte Umweltminister Berlakovich am Mittwoch bei der Präsentation des Umweltkontrollberichts 2010 in Wien. Kurz darauf relativierte der Ressortchef aber seine Interpretation selbst: Es bestehe Handlungsbedarf, unter anderem bei den Sektoren Klima, Verkehr, Energieeffizienz und Artenvielfalt.

Tatsächlich gibt es in der aktuellen Version des alle drei Jahre vom Umweltbundesamt erstellten Berichts Licht und Schatten. Im Klimaschutz etwa wird positiv registriert, dass seit 2005 eine Abnahme der Treibhausgasemissionen zu verzeichnen sei. 2008 wurden in Österreich 86,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Damit wurde aber das Kyotoziel von 68,8 Millionen Tonnen um 17,9 Millionen verfehlt.

Im Energiebereich wird unter anderem auf der Haben-Seite vermerkt, dass der Bruttoinlandsverbrauch zwischen 2005 und 2008 um zwei Prozent abgenommen hat und zwischen Endverbrauch und Wirtschaftswachstum eine Entkoppelung stattgefunden hat. Das bedeutet: Bei gleicher Wertschöpfung wird jetzt weniger Energie eingesetzt als früher. Aber: Der Verkehrssektor hatte 2008 den höchsten Anteil am Endverbrauch und deckt 95 Prozent davon durch fossile Energieträger.

Der Verkehr ist überhaupt ein Sorgenkind: Zwar hatte der Personenverkehr der Bahn laut Bericht die höchsten Zuwachsraten, das Auto ist aber auf diesem Sektor nach wie vor mit Abstand Nummer eins. 69 Prozent des Personenverkehrs werden mit dem Pkw abgewickelt. Außerdem wird mehr geflogen und gefahren.

Berlakovich will durch erste Schritte zu einer Ökologisierung des Steuersystems bereits im nächsten Jahr je 100 Millionen Euro für erneuerbare Energien, zur thermischen Sanierung sowie für die Forschung lukrieren. Er verwies auf das Beispiel Deutschland, wo durch den richtigen Umbau des Steuersystems 250.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden seien. Auch in Österreich sieht der Minister große Chancen für “Green Jobs”: “Wir arbeiten an einem Masterplan”, sagte Berlakovich.

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