Umsatz der AUA im Halbjahr 2023 stark gestiegen

Die Austrian Airlines (AUA) und ihr Mutterkonzern, die deutsche Lufthansa, blicken zufrieden auf die erste Jahreshälfte zurück. Die AUA hat ihre Flugaktivität im Vorjahresvergleich deutlich ausgeweitet und blickt optimistisch auf das Gesamtjahr. "Wir erwarten ein sehr gutes Gesamtjahr", erklärte Annette Mann, CEO der österreichischen Lufthansa-Tochter am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Angepeilt werde ein bereinigtes Betriebsergebnis (EBIT) im "dreistelligen Bereich".
Der Umsatz im Halbjahr legte um 57 Prozent auf 1,064 Mrd. Euro zu. Im zweiten Quartal betrug das Plus 39 Prozent auf 664 Mio. Euro. Die operativen Gesamterlöse legten um 36 Prozent zu. Der Zuwachs sei aber nur teilweise auf höhere Ticketpreise zurückzuführen, sagte die Vorstandschefin. Rund 20 Prozentpunkte gingen auf die gestiegene Zahl an Flügen zurück, fünf Prozentpunkte auf eine höhere Auslastung. Der Umsatz pro Passagier sei im 2. Quartal im Jahresvergleich um 11,8 Prozent gestiegen, von 135 auf 151 Euro. "Angebliche durchschnittliche Preissteigerungen von 30, 40 Prozent, wie man das manchmal liest, kann ich nicht bestätigen."
Austrian Airlines steigerten Umsatz
Im zweiten Quartal 2023 stieg der Umsatz der AUA gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 664 Mio. Euro. "Aufgrund der hohen Passagiernachfrage und einer weiterhin hohen Auslastung konnte das zweite Jahresquartal mit einem Ergebnis von 88 Millionen Euro abgeschlossen werden", betonte die ehemals staatliche Fluglinie.
Weiterer Anstieg der Passagierzahlen
Airline-Chefin Annette Mann meinte in einer Aussendung: "Nach drei harten Jahren sind wir deutlich in den schwarzen Zahlen gelandet und arbeiten nun auf ein sehr gutes Jahresergebnis hin."
Insgesamt hat die AUA in der ersten Jahreshälfte rund 52.600 Flüge durchgeführt, nach 39.500 in der Vorjahresperiode. Die Airline flog über 6,1 Millionen Passagiere, was einem Plus von 47 Prozent entspricht. Die angebotenen Sitzkilometer stiegen im Vergleichszeitraum um 27 Prozent auf 11,6 Milliarden, wobei die Flüge der österreichischen Heimatairline zu durchschnittlich 80,0 Prozent ausgelastet waren, rechnete die AUA vor.
Als Herausforderung wurde die nach wie vor höhere Inflationsrate in Österreich verglichen mit anderen europäischen Ländern genannt. "Als Airline stehen wir mit Ausnahme der wenigen Inlandsstrecken fast zu hundert Prozent im internationalen Wettbewerb", so Mann. "Wir haben aber eine Kostenbasis die natürlich sehr stark auf Österreich basiert". Die operativen Aufwendungen betrugen im 2. Quartal 592 Mio. Euro, rund 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch hier seien aber rund 15 Prozentpunkte auf das höhere Flugaufkommen zurückzuführen.
AUA-Vorstand mit der Auslastung zufrieden
Im 1. Halbjahr 2023 sei das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahresvergleich von minus 110 auf plus 15 Mio. Euro gesteigert worden. Ein negatives EBIT aus dem ersten Quartal 2023 (minus 73 Mio. Euro) wurde durch ein starkes Plus im zweiten Quartal (87 Mio. Euro) wettgemacht.
Lufthansa hat Rekordgewinn gemacht
Auch die deutsche AUA-Muttergesellschaft Lufthansa hat dank einer hohen Nachfrage nach teuren Tickets im zweiten Quartal einen Rekordgewinn gemacht. Von April bis Juni war das bereinigte Betriebsergebnis mit 1,1 Mrd. Euro fast dreimal so hoch wie im Vorjahresquartal. Beim Jahresausblick erwartet der Lufthansa-Konzern einen bereinigten Betriebsgewinn von mehr als 2,6 Milliarden Euro, das liege etwas über der bisherigen Analystenprognose. Die Durchschnittserlöse, ein Gradmesser für die Ticketpreise, stiegen um 13 Prozent, da das Angebot zugleich knapp war. Der Konzern steuert damit auf eines der besten Jahre seiner Geschichte zu. Und auch auf 2024 blicke das Unternehmen mit großem Optimismus, sagte der Konzernchef Carsten Spohr am Donnerstag. Zu der Gruppe gehören neben Lufthansa und Austrian Airlines noch Eurowings, Eurowings Discover, Brussels Airlines und Swiss.
Bei der Auslastung zeigte sich AUA-Vorstand Michael Trestl auch mit Blick auf die sieben neue Kurzstrecken der Gesellschaft zufrieden. Auch im kommenden Winter sollen zwei weitere Kurzstrecken hinzukommen - eine nach Sevilla und eine nach Finnland. Um das Angebot stemmen zu können, sollen im kommenden Jahr auch zwei weitere Flugzeuge des Modells A320 Neo in Betrieb genommen werden.
Mit Blick auf den Flughafen in Klagenfurt, wurde dann angekündigt, dass die Zahl der Verbindungen im September aufgrund einer höheren Nachfrage wieder erhöht werden soll. "Die Frequenzen auf dieser Strecke, wie auch auf all unseren anderen Flugverbindungen, werden regelmäßig von unserer Netzplanung evaluiert. Darüber hinaus stehen wir im ständigen Austausch mit unseren Stakeholdern in Kärnten, um eine fundierte Bewertung des Streckenangebots sicherzustellen", heißt es in einem Statement der Airline gegenüber der APA.
Die AUA hatte zuletzt laut eigener Aussage knapp 5.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Plus von rund fünf Prozent gegenüber dem Stand vor einem Jahr.
Der Protest von Klimaaktivistinnen und -aktivisten habe in Wien noch zu keinen Ausfällen bei der AUA geführt. Wegen entsprechenden Aktionen in Deutschland seien aber jüngst auch vier AUA-Flüge ausgefallen, zudem habe es mehrere Verspätungen gegeben. Als Teil der Lufthansa-Gruppe prüfe man, ob man hier Ansprüche geltend machen könne. Die Lufthansa hatte vor kurzem angekündigt, dass sie von der Klimaschutzorganisation "Letzte Generation" Schadensersatz einfordern wolle nach Aktionen der Gruppe auf mehreren Flughäfen in Deutschland.
(APA/Red)