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Umfrage zum Suchtmittelkonsum der Wiener im Jahr 2017

Der Suchtmittelkonsum der Wiener im "Suchtmittel-Monitoring 2017"
Der Suchtmittelkonsum der Wiener im "Suchtmittel-Monitoring 2017" ©APA (Sujet)
Das aktuelle "Suchtmittel-Monitoring 2017" der Sucht- und Drogenkoordination Wien legt erneut den Konsum legaler und illegaler Drogen der Wiener vor. Eine entsprechende IFES-Umfrage mit 600 Befragten über 15 Jahren wird alle zwei Jahre durchgeführt.

Bei den Wienern und “ihren” Drogen geht es vor allem um Alkohol und Nikotin, von den illegalen Drogen ist allein Cannabis-Konsum weiter verbreitet. Das Sample ist für die Wiener Bevölkerung repräsentativ. Die mögliche Schwankungsbreite bei den Angaben liegt bei plus/minus vier Prozent. Derzeit handelt es sich um die aktuellste repräsentative Untersuchung zum Suchtmittelgebrauch in Österreich.

“Suchtmittel-Monitoring”: 27 Prozent der Wiener rauchen täglich, 10 Prozent trinken jeden Tag

Fast jeden Tag Alkohol trinken zehn Prozent der Wiener (2013: 17 Prozent; 2015: 12 Prozent), zwei- bis dreimal pro Woche 20 Prozent (2013: 18 Prozent; 2015: 23 Prozent). Bei den Männern steht zumindest fast täglicher Alkoholkonsum bei 15 Prozent auf dem Programm, bei den Frauen bei fünf Prozent. Drei Prozent der Einwohner Wiens weisen zumindest fast jeden Tag, wenn nicht täglich, eine hohe und auf jeden Fall bedenkliche Trinkmenge Alkohol von z. B. drei Krügeln Bier oder drei Viertel Wein auf (vier Prozent der Männer; ein Prozent der Frauen) auf. Am häufigsten (vier Prozent) ist das bei den 15- bis 29-Jährigen und bei den 40- bis 49-Jährigen der Fall.

Beim Rauchen hat sich wenig geändert. Etwas rückläufige Trends sind auf die Entwicklung bei den Frauen zurückzuführen. 27 Prozent der Befragten gaben an, täglich zu rauchen (2013: 32 Prozent; 2015: 29 Prozent). Seit 2011 gleich geblieben ist der Anteil der Gelegenheitsraucher mit zwölf Prozent. Täglich Nikotin konsumieren 32 Prozent der Männer (2013: 39 Prozent; 2015: 31 Prozent). Bei den Frauen sind es aktuell 22 Prozent (2011, 2013 und 2015: 27 Prozent). Die höchsten Raucherquoten (regelmäßiger Nikotinkonsum) gibt es unter den 16- bis 29-Jährigen (33 Prozent) und den 30- bis 39-Jährigen (31 Prozent). Im Lebensjahrzehnt danach sind es 28 Prozent, unter den 50- bis 59-Jährigen 22 Prozent.

Die Wiener über die Situation im Suchtmittelbereich

24 Prozent haben zumindest einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Ecstasy, Naturdrogen und Amphetamine liegen bei jeweils fünf bis sieben Prozent. Drei bis vier Prozent der Befragten gaben an, schon einmal ein Opiat (Heroin, Opium, Morphin, Substitutionsmedikament Methadon), Kokain, eine Räuchermischung oder LSD eingenommen zu haben. Diese “Lebenszeitprävalenz” sagt aber wenig über den aktuellen Konsum solcher Suchtmittel aus. In den vorangegangenen 30 Tagen hatten laut ihren Angaben fünf Prozent der Befragten Beruhigungstabletten eingenommen, neun Prozent Schlafmittel. Beides kann bei längerfristiger Einnahme zur Abhängigkeit führen. Sechs Prozent erklärten, im vorangegangenen Monat zumindest einmal Cannabis konsumiert zu haben.

Nur ein Prozent der Wiener dürfte innerhalb von 30 Tagen Opiate (Morphium, Heroin, Opium) oder das Drogensubstitutionsmittel Methadon benutzt haben. Alle anderen illegalen Suchtgifte (z. B. Kokain, LSD, Crystal Meth, Ecstasy, Amphetamine etc.) liegen in der aktuellen Verbreitung bei unter einem Prozent. “Erfahrung mit illegalen Suchtmitteln machten mehr Männer als Frauen. Dies gilt insbesondere für Cannabis (27 Prozent versus 22 Prozent) und Ecstasy (neun Prozent versus fünf Prozent)”, heißt es in der Zusammenfassung. Das Risikobewusstsein bezüglich illegaler Drogen sei offenbar bei Frauen stärker.

Die Wiener schätzen die Situation im Suchtmittelbereich offenbar als recht stabil ein: Vier von zehn Befragten gaben an, in der jüngeren Vergangenheit keine Veränderung bemerkt zu haben. Jeder Fünfte sprach von einer Verbesserung, drei von zehn von einer Verschlechterung. 84 Prozent der Wiener sehen in Abhängigkeit von Substanzen oder in suchtähnlichem Verhalten (Spielsucht, Internetsucht) eine Krankheit, nicht als ein kriminelles Verhalten.

(APA/Red.)

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