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Umfrage zeigt: Wiener kennen den eigenen Wasserverbrauch kaum

Die Wiener schätzen ihren Wasserverbrauch meist falsch ein.
Die Wiener schätzen ihren Wasserverbrauch meist falsch ein. ©pixabay.com (Sujet)
Fragt man die Wiener nach ihrem täglichen Wasserverbrauch, liegen die meisten ordentlich daneben. Auch österreichweit glauben die meisten Menschen, deutlich weniger Wasser zu verbrauchen, als sie es tatsächlich tun, wie eine Umfrage zum Thema Wasserverbrauch und -sparen zeigt.

Hitzewellen, Tropennächte und Dürre-Perioden führen vermehrt zu regionaler Wasserknappheit. Eine Umfrage von IKEA Österreich und Marketagent hat sich das Bewusstsein der Wiener zum Thema Wasserverbrauch und -sparen in den Privathaushalten angesehen.

Das Ergebnis: Nur rund 15 Prozent der Stadtbevölkerung wissen über ihren Verbrauch Bescheid. Österreichweit sind sich mehr als drei Viertel der Bevölkerung nicht bewusst, wie viel Wasser sie zuhause verbrauchen. Ein Drittel weiß laut Umfrage übrigens auch nicht, woher das Wasser aus der Leitung im eigenen Haushalt stammt.

Studie zum Wasserverbrauch in Österreich

Auch 2022 wird als neuer Rekordhitzesommer in die Geschichte eingehen. Bis zu 36 Grad in Wien, der Wasserstand des Neusiedlersees verringert sich kontinuierlich und der Zicksee im Burgenland ist gar ausgetrocknet.

Die Studien-Ergebnisse von IKEA Österreich und Marketagent sind die bisher ersten, die konkrete Einblicke in das Wasserspar-Verhalten in Österreichs Privathaushalten gibt.

Wiener wissen über eigenen Wasserverbrauch kaum Bescheid

Nur 14,9 Prozent der Wiener geben an, über ihren jährlichen Wasserverbrauch Bescheid zu wissen. Das ist der zweitniedrigste Wert vor dem Schlusslicht Vorarlberg (13,6 Prozent) unter allen österreichischen Bundesländern. Im Schnitt wissen das 23,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Die WCs in Wien sind im österreichweiten Vergleich am drittwenigsten anfällig für Defekte an der Spülung. 62,5 Prozent der befragten Wiener geben an, noch nie ein Problem mit durchlaufendem Wasser aus dem Spülkasten gehabt zu haben. Platz eins und zwei gehen bei diesem Thema an die Bundesländer Tirol (73,7 Prozent) und Salzburg (68,2 Prozent). Schlusslichter sind übrigens Kärnten und Niederösterreich mit rund 46 Prozent.

Täglicher Wasserverbrauch wird deutlich unterschätzt

Nur 15,7 Prozent der Österreicher schätzen ihren täglichen Pro-Kopf Wasserverbrauch annähernd realistisch ein. Die Mehrheit (65,4 Prozent) glaubt, dass jeder Mensch weniger als 50 Liter Wasser pro Tag verbraucht. Mit einer Durchschnitts-Einschätzung von 61 Litern pro Kopf und Tag glauben die Österreicher:innen, dass sie weniger als halb so viel Wasser verbrauchen, als sie es tatsächlich tun.

Der berechnete Durchschnitt beim direkten Wasserverbrauch für Kochen, Trinken, WC, Waschen, Gießen und Reinigen sind jedoch 130 Liter pro Kopf und Tag. Zum Duschen und Baden etwa werden davon rund 22 Prozent (28,6 Liter) verwendet und für die Toilettenspülung 25 Prozent (32,5 Liter). Im Außenbereich (Pool, Pflanzen etc.) werden 14 Prozent (18,2 Liter) verbraucht. Durch die Wasserhähne in Bad, WC und Küche fließen 27
Prozent (35,1 Liter).

WC als größter Wasserfresser in Haushalten

Einer der größten Wasserfresser im Privathaushalt ist das WC – 25 Prozent des von uns verbrauchten Trinkwassers wandern direkt in die Kanalisation. Bei jeder Spülung verbrauchen wir auf Knopfdruck – je nach Art und Alter des Spülkastens – zwischen 3 und 14 Liter Wasser. Dieses Wissen ist auch breit verankert: 10,5 Liter Wasser pro Spülung ist die durchschnittliche Einschätzung der Befragten.

Zu weiteren Fehleinschätzungen zählt die Annahme, dass Duschen wassersparender ist als Baden. Eine volle Badewanne fasst rund 150 Liter Wasser. Eine zehnminütige Dusche mit einem herkömmlichen Duschkopf verbraucht fast die gleiche Wassermenge (zwischen zwölf und 15 Liter pro Minute).

Thema Wassersparen bei Österreichern allgegenwärtig

Vor all diesen Hintergründen untersuchte die Studie schließlich auch, wie sich die Österreicher beim Thema Wassersparen selbst einschätzen.
Durchschnittlich geben sich die Befragten die Note "gut". Auf die Frage, was zum Thema Wassersparen bereits im Haushalt gemacht wird, geben 77 Prozent an, ihre Waschmaschinen optimal zu beladen, 75,9 Prozent vermeiden nach Möglichkeit laufende Wasserhähne und ein Drittel (33,5
Prozent) nutzt Regenwasser zum Pflanzengießen.

Lediglich ein Viertel (24,7 Prozent) benutzt wassersparende Armaturen, 31,4 Prozent haben ihre Wasserhähne optimal eingestellt und erst knapp ein Drittel (32,2 Prozent) hat wassersparende Duschköpfe in Verwendung. 3,5 Prozent geben an, dass sie keinerlei Maßnahmen beim Thema
Wassersparen setzen.

Kein Grund zur Sorge wegen Wasserknappheit

Sorgen machen müssen sich die Menschen trotz prognostizierten steigenden Wasserbedarfs in der Zukunft jedoch nicht: Nur in Worst-Case-Szenariorechnungen von Experten werde es in einigen österreichischen Regionen im Land so sein, dass mehr Wasser verbraucht werde als Grundwasser zur Verfügung stehe, hieß es.

(Red)

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