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Umfrage vor der Wien-Wahl: Junge Wähler von SPÖ überzeugt

Die SPÖ überzeugt die Jungwähler am meisten.
Die SPÖ überzeugt die Jungwähler am meisten. ©apa (Sujet)
Laut einer Umfrage des Instituts für Jugendkulturforschung würde sich der Großteil von Wiens jungen Einwohnern im Alter zwischen 16 und 29 Jahren bei der Wien-Wahl am 11. Oktober für die SPÖ entscheiden. Hinter der SPÖ mit 34 Prozent, liegen demnach an zweiter Stelle die Grünen mit 21 Prozent, gefolgt von der FPÖ mit 19 Prozent.

Die NEOS überholen in dieser Altersgruppe die ÖVP: In der Umfrage unter 400 Jungwählern zwischen 16 und 29 Jahren, die am Mittwochabend offiziell präsentiert wird, verzeichnen die Pinken sieben Prozent, während die Stadtschwarzen gerade einmal auf vier Prozent kommen. Der Rest der bereits entschlossenen Jungwählerschaft hat angegeben, gar nicht oder ungültig zu wählen.

Häupl als Wahl-Magnet der Jungen

Würde der Bürgermeister direkt gewählt, fiele das Ergebnis für die SPÖ sogar noch günstiger aus: 43 Prozent würden dem Bürgermeister ihre Stimme geben. Deutlich besser als seine Partei schneidet der schwarze Spitzenkandidat selbst ab: Manfred Juraczka könnte 13 Prozent der jungen Urnengänger überzeugen, was ihn noch vor die grüne Chefin Maria Vassilakou (acht Prozent) platziert. Ungewohnt weit abgeschlagen ist in dieser Umfrage FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache: Zum Stadtchef würden ihn gerade einmal vier Prozent der Befragten machen.

Dass die meisten Jungwähler Strache trotz hoher Sympathiewerte nicht am Bürgermeistersessel sehen wollen, zeige, dass die FPÖ “primär als Knüppel aus dem Sack” diene, mit dem die Eliten der anderen Parteien zwar abgestraft, jedoch nicht ersetzt werden sollen. “Strache soll die Regierenden in die gewünschte Richtung drängen, keinesfalls aber an deren Stelle treten”, folgert Bernhard Heinzlmaier vom Institut für Jugendkulturforschung.

Häupl kommt dagegen vor allem bei jungen Männern gut an: “Wer ihn wählt, ist auf der Suche nach einer mächtigen Vaterfigur, die streng, aber gerecht regiert.” Ähnlich auch das Bild bei der SPÖ generell: Sie kann eher junge männliche Wähler und Höhergebildete von sich überzeugen, während die Grünen bei jungen Frauen, den 20- bis 29-Jährigen, sowie bei Menschen mit höheren Abschlüssen punkten. Die FPÖ spricht hingegen laut der telefonischen Umfrage eher junge bildungsferne Männer an.

Kompetenz ausschlaggebend für SPÖ-Überzeugung der jungen Wähler

Das Flüchtlingsthematik ist auch bei den Jungen beherrschend: Auf die Frage nach den größten Problemen entschieden sich die meisten Jungwähler für die Lösung der Flüchtlingskrise (78 Prozent) und die Regelung der Zuwanderung (73 Prozent). Erst dann wünschen sie die potenziellen Kreuzerlmacher das Umsetzen einer Bildungsreform (70 Prozent). In der Frage, wer diese Probleme lösen könne, trauen die Jungwähler vor allem der SPÖ die größte Kompetenz zu.

Als wichtige Themenbereiche nannten die Befragten Bildung, Soziales, Gesundheit und Wohnen. Auch hier wird den Roten die größte Fachkompetenz zugeschrieben. An zweiter Stelle stehen in Sachen Programmkompetenz die Grünen – ihnen wird vor allem in den Bereichen Verkehr und Umwelt vertraut. Kaum punkten können dagegen ÖVP und FPÖ: Die Stadtschwarzen seien in Sachen Themenkompetenz “praktisch inexistent”. Den Freiheitlichen trauen die jungen Wähler nicht einmal bei ihren Kernthemen Migration und Sicherheit hohe Kompetenz zu.

Der Erfolg der FPÖ lasse sich daher eher auf eine “Politik der Gefühle” zurückführen: Die FPÖ sei jene Partei, die mit dem “Verkauf von gut inszenierter Scheinkompetenz” und “durch die Fähigkeit, Menschen mit der Dramatisierung und Übertreibung von praktischen Problemen zu affizieren”, punkte, so Heinzlmaier.

(apa/red)

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