AA

Umfrage beim Wiener Kongress com.sult: Brexit bringt nur Nachteile

Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer sieht nur Nachteile im Brexit.
Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer sieht nur Nachteile im Brexit. ©AP Photo/Alastair Grant
Heute ging der diesjährige "Wiener Kongress com.sult" zu Ende. Unter den rund 1.200 Teilnehmern wurde eine Umfrage zum Thema Brexit durchgeführt. 80 Prozent erwarten Nachteile für Großbritannien und die EU.

Der Austritt Großbritanniens aus der EU wird sowohl den Briten als auch der EU Nachteile bringen – das hat eine Umfrage unter den rund 1.200 Teilnehmern beim diesjährigen “Wiener Kongress com.sult” ergeben. Knapp ein Fünftel der Kongressteilnehmern aus Wirtschaft und Politik sehen Nachteile vor allem für Großbritannien.

Bei der Frage “Brauchen wir mehr oder weniger Europa?” sprachen sich 66 Prozent für eine weitere Konsolidierung der EU-Strukturen aus – vor einem Jahr waren es etwa die Hälfte. 31 Prozent (2018: 42 Prozent) wünschen sich mehr Autonomie für die Nationalstaaten.

Dass die Länder des Westbalkans in die EU aufgenommen werden, sobald sie die Kriterien dafür erfüllen, befürworten 57 Prozent der Kongressteilnehmer.

Internationale Experten diskutierten beim 16. Vienna Congress com.sult

Beim “16. Vienna Congress com.sult” diskutierten internationale Experten aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Politik, darunter die Nobelpreisträger Ada Yonath und Dan Shechtman sowie der frühere tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus.

Im Rahmen des Kongresses wurden drei Persönlichkeiten mit “Golden Arrows” für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der ehemalige israelische Vizepremier und Außenminister Silvan Shalom hat sich – gemeinsam mit dem 2018 verstorbenen UNO-Generalsekretär Kofi Annan – erfolgreich dafür eingesetzt, dass der 27. Jänner zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ernannt wurde. “Silvan Shalom ist es mit dieser Initiative gelungen, ein wichtiges Erinnerungsdatum für die gesamte Menschheit im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, das vor allem für Europa prägend ist und prägend bleiben muss”, sagte Kongress-Initiator David Ungar-Klein.

“Europa-Agenda”: Leitlinien für Entwicklung Europas aufgelistet

Ebenfalls einen Golden Arrow gab es für die Chemie-Nobelpreisträgerin des Jahres 2009, Ada Yonath. Sie erforschte die Struktur von Ribosomen und den Wirkmechanismus von Antibiotika. Den dritten Golden Arrow erhielt Tibor Szanyi, der sich als EU-Abgeordneter u.a. für die Digitalisierung des ländlichen Raumes einsetzt.

In einer sieben Punkte umfassenden “Europa-Agenda” wurden beim Kongress Leitlinien für die künftige Entwicklung Europas aufgelistet. Gefordert wurden u.a. eine Erweiterung der EU um die Westbalkanländer, eine stärkere europäische Integration vor allem in den Bereichen Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit, höhere Priorität für die digitale Transformation und ein verstärkter internationaler Einsatz für Freihandel und entsprechende Abkommen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Umfrage beim Wiener Kongress com.sult: Brexit bringt nur Nachteile
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen