AA

Umfangreiches Festprogramm in ganz Österreich

Auch über das Burgenland hinaus wird sich 2009 rasant das Haydn-Fieber ausbreiten. Vor allem in Wien, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte, ist der Komponist Herzstück zahlreicher Konzertreihen und Ausstellungen.

Aber auch quer durch Österreich kommt kaum eines der vielen Festspiele ohne einen Haydn-Schwerpunkt aus. Glücklicherweise hinterließ Joseph Haydn mit seinen mehr als 100 Symphonien, fast 200 Kammermusikwerken, 14 Messen, sechs Oratorien, 24 Opern und unzähligen Liedern genug Material für jeden Interpreten und alle Anlässe.

Und so sind neben den Haydn-Klassikern 2009 auch eher selten gespielte Werke zu hören – etwa in der Wiener Kammeroper, wo schon am 21. Februar “Le pescatrici – Die Fischerinnen” Premiere feiern. In das Haydn-Jahr gestartet wird in der Hauptstadt allerdings schon mit dem Neujahrskonzert: Mit der “Abschiedssymphonie”- passenderweise als Schlussstück – ist der Komponist erstmals im Programm vertreten, die Balletteinlage wurde heuer an Haydn-Schauplätzen in Eisenstadt gedreht.

Der Goldene Saal steht dann am 4. April wieder im Zeichen Haydns: Die Wiener Philharmoniker unter Riccardo Muti eröffnen mit der Orchesterfassung der “Sieben Letzten Worte” das Wiener OsterKlang-Festival. In dessen Rahmen stehen dann auch noch Haydns “Stabat Mater”, sowie eine Uraufführung des von den “Sieben Letzten Worten” inspirierten “Es ist Freitag und Gott ist nicht da” von Helmut Jasbar auf dem Programm.

Musikverein und Konzerthaus widmen Haydn gleich mehrere Zyklen. Die Wiener Symphoniker, die Academy of St. Martin in the Fields, das Artis-Quartett und der Concentus Musicus sind die Proponenten im Musikverein, in den neuen Sälen hört man “Haydn.Anders” oder “Crossing.Haydn” mit Studenten der Musikuniversität. Im Konzerthaus stehen Haydn-Programme von den Wiener Philharmonikern, einem dreiteiligen Zyklus der Musiciens du Louvre, sowie von Solisten wie Clemens Hagen, Rudolf Buchbinder oder Stefan Vladar an. Und wie es begonnen hat, geht das Wiener Haydn-Jahr auch mit einer Oper zu Ende: Am 7. Dezember inszeniert Tobias Moretti im Theater an der Wien “Il mondo della luna” mit Nikolaus Harnoncourt am Pult.

An der Mozart-Metropole Salzburg geht Haydn selbstverständlich auch nicht spurlos vorüber. So hat sich schon die Mozartwoche von 23. Jänner bis zum 1. Februar Haydn zum Schwerpunkt gesetzt, in den Jahresplänen der Klangkörper Camerata und Mozarteum rangiert sein Name immer wieder prominent – und er ist auch Stargast der Salzburger Festspiele. Die Oper “Armida” in der Inszenierung von Christof Loy, die schon 2007 zu sehen war, wird wieder ins Programm aufgenommen, im Konzertprogramm ist Haydn Schwerpunkt zahlreicher hochkarätiger Abende: Die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle spielen die “Vier Jahreszeiten”, das Concertgebouw Orchester Amsterdam hat Haydn ebenso im Gepäck, wie die Musiciens du Louvre, die gleich mit einem eigenen Haydn-Zyklus anreisen, Haydn-Experte Adam Fischer dirigiert das Attersee Institute Orchestra und “Die Schöpfung” erlebt eine Aufführung unter anderem mit Ian Bostridge und Kate Royal.

Die Spur des Haydn-Jahres lässt sich durch ganz Österreich spielend weiterverfolgen. Im niederösterreichischen Geburtsort Rohrau stehen im Juni die “Haydn-Tage” an, im Jahresplan der Tonkünstler wird dem Komponisten ebenso viel Gewicht beigemessen wie bei den Festivals in Grafenegg, beim Barockfestival in Melk und bei Allegro Vivo. Schon seit Anfang November wird im Linzer Brucknerhaus Haydn gefeiert, zahlreiche Konzerte ziehen sich auch durch das kommende Jahr, etwa zu Haydns Geburtstag am 31. März mit dem Stuttgarter Kammerorchester. “Ein Fest für Haydn” steht auch bei der Styriarte mit dem Ensemble Baroque de Limoges auf dem Programm, das Quatuor Mosaiques gibt das Kaiserquartett zum Besten.

Haydn gibt es allerdings nicht nur zu Hören, sondern auch zu sehen. Als Teil der Hauptausstellung des Haydn-Jahres in Eisenstadt eröffnet in der Dependance im Wiener Haydnhaus am 29. Jänner eine komplett überarbeitete Dauerausstellung. An seinem Wohnsitz der letzten Jahre werden Bilder, Erstdrucke und Dokumente wie sein Testament unter dem Titel “Schöpfung/Erschöpfung” gezeigt. Zahlreiche Originaldokumente sind auch noch bis zum 1. Februar im Prunksaal der Nationalbibliothek zu sehen, wo das Schicksal der Hymne “Gott erhalte” nachvollzogen wird. Spezialausstellungen zeigen auch das Mozarthaus Vienna und das Haus der Musik, wo ein eigener “Haydn-Raum” eingerichtet wird. Die Münze Österreich widmet dem Jahresregenten die neue Fünf-Euro-Silbermünze.

Zahlreiche weitere Konzerte, Symposien und Ausstellungen bringen Haydn 2009 in alle Ecken des österreichischen Musiklebens – und darüber hinaus. Vor allem in Ungarn und Slowenien, wo Haydn lange wirkte, stehen viele Veranstaltungen an, doch auch bei internationalen Festivals, wie in Luzern zu Ostern, bildet der österreichische Komponist den Schwerpunkt. Am 31. Mai, dem Todestag selbst, erklingt die “Schöpfung” schließlich rund um die Welt: Adam Fischer dirigiert in Eisenstadt, Lorin Maazel in New York, weitere Aufführungen gibt es in Tokio, Sydney, Athen, London, Boston und San Francisco.

 

  • VIENNA.AT
  • Haydn
  • Umfangreiches Festprogramm in ganz Österreich
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen