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Um über 3,6 Mio. Euro zu Wigan

Teuerster Ö-Fußballer in der Geschichte: Der Wechsel des österreichischen Fußball-Teamspielers Paul Scharner zum englischen Premier-League-Klub Wigan Athletic ist seit Donnerstagabend perfekt.

Der teuerste Fußballer Österreichs heißt seit Donnerstag Paul Scharner. Der 25-jährige Niederösterreicher unterschrieb am Donnerstag einen Vertrag bis Sommer 2009 beim englischen Premier-League-Klub Wigan Athletic, sein bisheriger Verein Brann Bergen kassiert dafür eine Ablösesumme von 2,5 Mio. Pfund (3,67 Mio. Euro). Bisher hatte Mario Haas mit dem 3,12 Mio. Euro teuren Transfer von Sturm Graz zu Racing Straßburg im Sommer 1999 den „Rekord“ gehalten.

Scharner, dessen Vertrag auch im Abstiegsfall gilt, aber eine Ausstiegsklausel um 2,75 Mio. Pfund (4,04 Mio. Euro) beinhaltet, ist damit neben Emanuel Pogatetz der zweite ÖFB-Legionär in der reichsten Liga der Welt. Während der Ex-GAK-Kicker mit Middlesbrough derzeit allerdings nur Rang 13 belegt, kommt der Defensiv-Spezialist zu einer Mannschaft, die derzeit an der sechsten Stelle liegt und in der momentanen Situation sogar seriöse Chancen auf einen Platz in der Champions-League-Qualifikation hat.

„Ich will dem Verein helfen, diese Position bis zum Schluss zu halten“, beschrieb Scharner sein kurzfristiges Ziel in Wigan. Besonders freut ihn, dass sein neuer Verein neben der guten Position in der Meisterschaft sowohl im FA- als auch im Liga-Cup noch vertreten ist. „Entscheidungsspiele wie im Cup sehe ich als Stärke von mir.“

Die ersten Eindrücke, die der 25-Jährige am Donnerstag in Wigan gesammelt hatte, haben Scharner begeistert. „Mir haben Herz, Gefühl und Verstand gesagt: Das ist genau das Richtige für mich.“

Auf seinen ersten Einsatz für Wigan muss Scharner zumindest noch bis 7. Jänner (FA-Cup-Heimspiel gegen Leeds) warten, weil die Anmeldung beim englischen Verband erst am 3. Jänner erfolgen kann. Über Weihnachten und Neujahr hält sich Scharner in Österreich auf, ehe er am 2. Jänner in die Kleinstadt nahe Manchester zurückkehrt.

An diesem Tag spielt Wigan in der Premier League auswärts gegen Birmingham City und damit gegen jenen Verein, der bereits vor fast drei Monaten sein Interesse an dem Ex-Austrianer bekannt gab. In den vergangenen Stunden schaltete sich Birmingham noch einmal in die Verhandlungen ein. „Ich hätte dort wahrscheinlich sogar mehr verdienen können. Aber das war für mich nicht das Kriterium“, so der Teamspieler.

Nun ist Scharner in einer Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern rund 15 Kilometer von Manchester entfernt gelandet. Provinziell läuft es rund um den Verein aber nicht ab. Der 70-jährige Klubbesitzer Dave Whelan besitzt als Inhaber von JJB, der größten Sportartikelkette Englands, ein Privatvermögen von rund 450 Mio. Euro und brachte den Verein seit seiner Übernahme 1995 auf Vordermann.

Die „Latics“, wie der Klub genannt wird, schafften den Sprung von der vierthöchsten in die höchste Liga, bekamen obendrein ein neues Stadion (JJB Stadium) und stellen spätestens seit diesem Jahr sogar die Rugby-League-Mannschaft Wigan Warriors in den Schatten, die bis vor wenigen Jahren zu den besten des Landes zählte.

Erfolgsgarant ist neben gestandenen Spielern wie dem Schweizer Stephane Henchoz, der die von Scharner angestrebte Innenverteidiger-Position bekleidet, sowie dem senegalesischen Stürmer Henri Camara vor allem Trainer Paul Jewell. Der Coach kam 2002 ans Ruder und führte Wigan von der dritthöchsten Liga in die Premier League.

Scharner ist nach Pogatetz, Alexander Manninger (Arsenal/1997-2001), Christian Mayrleb (Sheffield Wednesday/1998), Martin Hiden (Leeds/1998-2000), Herwig Walker (Watford/1999/2000 – nie gespielt) und Jürgen Macho (Sunderland/2000-2003, Chelsea/2003/04) der siebente Österreicher, der bei einem Premier-League-Klub unter Vertrag ist. Außerdem sind auch die Teenager Besian Idrizaj (Liverpool) und Robert Olejnik (Aston Villa) auf der Insel engagiert, derzeit aber für die jeweilige Kampfmannschaft noch Kein Thema.

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