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Um Harald Juhnke ist es still geworden

Vor einem Jahr musste Susanne Juhnke ihren Mann in ein Pflegeheim für Demenzkranke bringen. In letzter Zeit hört man nichts mehr vom ehemaligen Star-Entertainer.

„Harald Juhnke wird nie wieder auf einer Bühne stehen“, sagte sein langjähriger Manager Peter Wolf nach der Einlieferung seines Freundes mit tränenerstickter Stimme vor der Presse. Er hatte über ein Jahrzehnt Juhnkes Laufbahn mit ihren Höhen und Tiefen begleitet. „Heute endet die wohl schillerndste Nachkriegskarriere eines deutschen Schauspielers und Entertainers.“

Die ersten Fotos aus dem Pflegeheim erschütterten seine Fans. Sie sahen eine vor ihrem Mann kniende Susanne Juhnke, die ihm einen großen Teddybären mitgebracht hat. „Ein Teddybär ist sein neuer Freund“, schrieb eine Zeitschrift dazu. In den folgenden Monaten gab es auch andere Schlagzeilen und Gerüchte, Dementis und Behauptungen. „Harald Juhnke fleht: Lasst mich hier nicht sterben!“ titelte eine Zeitung. Andere behaupteten, er sei angeblich in eine Prügelei mit Heimbewohnern verwickelt gewesen, weil er immer wieder mit falschem Vornamen angeredet worden sei. „Erstunken und erlogen“, kommentierte sein Manager solche Berichte nur kurz und knapp.

Im vergangenen Sommer wurde Juhnke vorübergehend in eine Klink verlegt. Sein Sohn Peer, ein Münchner Arzt, war entsetzt über den Zustand seines Vaters. „In einem dermaßen schlechten Zustand hatte ich ihn noch nie erlebt. Sein Körper war völlig ausgetrocknet“, sagte er der Zeitschrift „Bunte“. Der Sozialverband Deutschland sprach von einem „traurigen Beispiel für weit verbreitete Probleme in der Pflege“.

Das Pflegeheim konterte: „Die Berichte entbehren jeglicher Grundlage.“ Einzelheiten dürften aber aus Gründen des Datenschutzes nicht öffentlich mitgeteilt werden. „Aber wir sind ein Pflegeheim und kein Krankenhaus und handeln aus Verantwortungsbewusstsein. Der Bewohner ist 73 Jahre alt.“ Juhnkes langjähriger Berliner Arzt Djawad Moshiri meinte nach seinem Besuch Anfang Juli auch, die Befunde seien nicht so schlecht. „Aber bei seiner Krankheit weiß man nie, wie es sich entwickelt – die Demenz, das Alter, es kann immer was passieren.“ Auch wie es Juhnke heute geht, ein Jahr nach seiner Einlieferung, weiß wohl außerhalb des Heimes nur seine Familie.

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