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Ukraine-Sieg laut Tichanowskaja für Belarus bedeutend

Tichanowskaja mit ihrem vom Regime freigelassenen Mann
Tichanowskaja mit ihrem vom Regime freigelassenen Mann ©APA/HERWIG HÖLLER
Das Schicksal von Belarus und jenes der Ukraine sind miteinander verflochten, daher sei es wichtig, dass die Ukraine den Krieg gewinnt: Die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja rief beim 17. Europäischen Mediengipfel in Seefeld am Samstag zur Unterstützung für "unseren Kampf" gegen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko und auch für die Ukraine auf, denn sie würden die Zukunft Europas definieren.

Dass die Ukraine den Krieg gewinnt, sei nicht nur für Belarus wichtig. Es sei auch für andere Länder wie Moldawien, Georgien, Armenien sehr bedeutend, und natürlich generell für Europa.

"Wir sind von Natur aus Europäer"

"Lukaschenko und Putin haben eine symbiotische Freundschaft", so Tichanowskaja. Die Politik des belarussischen Machthabers habe das Land immer näher zu Russland gebracht, gegen den Willen der Bevölkerung. Als der Ukraine-Krieg begann, sei es Lukaschenko gewesen, der Belarus in den Krieg hineingezogen habe. Die Bevölkerung von Belarus sei aber an der Seite der Ukraine, unterstrich die Oppositionspolitikerin. "Wir sind von Natur aus Europäer", sagte Tichanowskaja.

Lukaschenko würde die Souveränität von Belarus an Russland verkaufen, um an der Macht zu bleiben. "Lasst uns die Versuche, Lukaschenko vor Putin zu retten, beenden. Lasst uns unser Land vor Putin und Lukaschenko retten", forderte sie.

Was kommt nach Lukaschenko? Laut Tichanowskaja werde es einen kurzen Moment geben, in dem sich zwei Szenarien für die Menschen in Belarus ergeben. Sie beschrieb das eine Szenario als pro-russisch mit Armut, Kriegen und Besetzung und das andere als ein Europa-Szenario mit Demokratie und Freiheit. "Wir wissen schon, wofür sich die Menschen entscheiden würden", betonte die Oppositionspolitikerin. Man müsse aber vorbereitet sein, denn Russland wolle Belarus nicht "verlieren". Es komme aber auch darauf an, in welcher Verfassung Russland sein werde, ob es den Krieg in der Ukraine gewonnen hat oder nicht.

Die demokratischen Kräfte in Belarus bauten laut Tichanowskaja bereits starke, alternative Institutionen im Exil auf. Es gebe Beziehungen zur EU und den USA. Es sei aber auch wichtig sicherzustellen, "dass Europa als unser größter Verbündeter auch eine Belarus-Strategie hat."

Belarus kein "Trostpreis" für Russland

Derzeit liege die Aufmerksamkeit in der Region auf der Ukraine. "Und diese unterstützen wir voll und ganz", stellte Tichanowskaja klar. Belarus dürfe aber nicht "der Trostpreis" für Putin sein. Werde Belarus Lukaschenko und Putin überlassen, könne es keine Stabilität, keinen Frieden und keine Sicherheit geben.

Abschließend rief Tichanowskaja die Europäer auf, nicht nachzulassen, Belarus gegen Lukaschenko zu unterstützen. Lukaschenko werde "niemals im Interesse Europas oder Belarus" arbeiten, "er dient in erster Linie den Interessen Putins."

(APA)

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