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Ukraine: Regierung tötete Journalisten

Der Mord an dem regierungskritischen ukrainischen Journalisten Georgi Gongadse im Jahr 2000 ist nach Ermittler-Angaben von Polizisten verübt worden. Die mutmaßlichen Mörder sind in Kiew verhaftet worden.

Der frühere Innenminister Juri Krawtschenko, ein enger Vertrauter von Ex-Präsident Leonid Kutschma, werde zur Vernehmung vorgeladen, hieß es.

Die Täter hätten Gongadse entführt, erschlagen und seinen Leichnam mit Benzin übergossen und angezündet. Später war die enthauptete Leiche in einem Wald bei Kiew gefunden worden. Die Justiz dementierte Berichte, wonach nun auch der Kopf Gongadses entdeckt worden sei. Anführer der Verbrecher sei ein Polizeigeneral gewesen, nach dem gefahndet werde, teilte die Justiz mit.

Der neue Präsident Viktor Juschtschenko hatte am Dienstag die frühere Staatsführung in Verbindung mit dem Gongadse-Mord gebracht. Über Jahre seien die Mörder vom Staat gedeckt worden, sagte Juschtschenko. Dessen Vorgänger Kutschma steht im Verdacht, in das Verbrechen unmittelbar verwickelt zu sein. Ein Leibwächter Kutschmas hatte Abhörtonbänder an die Öffentlichkeit gebracht, auf denen der Präsident angeblich einen „Denkzettel“ für den kritischen Gongadse forderte.

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