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Ukraine: Priester fordern Korridore für Bestattung von Toten

Priester fordern die Möglichkeit, Tote bestatten zu können.
Priester fordern die Möglichkeit, Tote bestatten zu können. ©AP Photo/Diego Herrera Carcedo
Ukrainische Geistliche fordern bessere Möglichkeiten, im Krieg getötete Zivilisten und Soldaten bestatten zu können. Der Zugang zu Städten ist durch die russische Besetzung oft nicht möglich.

Das Völkerrecht sehe in Notsituationen humanitäre Korridore vor; es müsse aber auch Korridore für die Beisetzung von Toten geben, sagte der ukrainische Priester Mykhajlo Melnykaus der italienischen Nachrichtenagentur SIR (Dienstag) laut Kathpress.

Tausende Tote in ukrainischen Städten: Würdige Beisetzung gefordert

Melnykaus, griechisch-katholischer Priester in der westukrainischen Diözese Kamjanez-Podilskyj, äußerte sich besorgt, dass die hohe Zahl unbestatteter Leichen Epidemien auslösen könnte. "Allein in Mariupol gibt es mehr als 2.000 Tote, aber auch die Städte in der Nähe von Kiew, wie Irpin und Bucha, sind von russischen Soldaten umstellt, die uns nicht erlauben, die Leichen einzusammeln und zu bestatten", erklärte der Priester.

Er selbst habe mit weiteren Priestern Verhandlungen mit russischen Soldaten geführt. Letztendlich hätten sie 63 getötete Zivilisten segnen können. Das Recht für eine würdige Beisetzung gelte für alle, auch russische Soldaten, so der Ukrainer weiter. Es sei ein Recht, das zum Menschsein gehöre.

Zahl der genauen Todesopfer im Ukraine-Krieg unklar

Angaben zur Zahl der Toten im Ukraine-Krieg schwanken stark. Viele lassen sich nicht unabhängig und schnell überprüfen. Laut ukrainischen Behörden sind allein im südostukrainischen Mariupol bisher knapp 2.200 Menschen ums Leben gekommen. Knapp drei Millionen Menschen seien bereits aus dem Land geflohen, berichtet das Flüchtlingshilfswerk UNHCR.

(APA/Red)

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