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Ukraine: Mehrheit sieht Russland für Angriffskrieg verantwortlich

Laut einer Umfrage sieht die Mehrheit der Menschen in Europa Russland für den Angriffskrieg als verantwortlich.
Laut einer Umfrage sieht die Mehrheit der Menschen in Europa Russland für den Angriffskrieg als verantwortlich. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland und in neun anderen Ländern in Europa sehen Russland für den Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich.

Laut dem Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) sehen 66 Prozent der Menschen in Deutschland die Verantwortung hauptsächlich bei Russland. In Finnland sind es 90 Prozent, in Großbritannien, Polen und Schweden jeweils 83 Prozent. Österreich wurde nicht untersucht.

Mehrheit sieht Russland in der Verantwortung für den Angriffskrieg

Als Reaktion auf den Krieg gibt es in allen Ländern eine starke Unterstützung für einen Bruch mit Russland. In Deutschland sprechen sich 57 Prozent der Befragten dafür aus, alle wirtschaftlichen Beziehungen zu dem Land abzubrechen. Etwas geringer ist die Zustimmung zu einem Ende aller kulturellen (45 Prozent) und diplomatischen (39 Prozent) Verflechtungen. In Polen tendieren deutlich mehr Menschen zu einem Ende der ökonomischen Beziehungen (77 Prozent), auch in Großbritannien, Finnland und Schweden ist die Bereitschaft höher.

Sorgen über Lebensmittelpreise und mögliche nukleare Eskalation

In Bezug auf den Krieg machen sich die Europäerinnen und Europäer hauptsächlich Sorgen über steigende Lebensmittelpreise und eine mögliche nukleare Eskalation durch Russland. Dabei machen sich auch nationale Unterschiede bemerkbar. Während in Deutschland die Angst vor steigenden Energiepreisen besonders hoch ist (60 Prozent), sind die Finnen besonders besorgt über das Risiko einer gegen ihr Land gerichteten Militäraktion durch Russland.

Öffentliche Meinung wandelt sich in Europa

In ihrer Analyse kommen die ECFR-Experten zu dem Schluss, dass sich die öffentliche Meinung in Europa wandelt und der Europäischen Union die "härtesten Tage" noch bevorstehen könnten. Die Belastbarkeit der europäischen Demokratien hängt aus ihrer Sicht auch davon ab, ob die Regierungen es schaffen, die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger von potenziell nachteiligen politischen Maßnahmen sicherzustellen - etwa einem Embargo gegen russisches Öl.

Regierungen seien zu fokussiert auf den Ukraine-Krieg

Eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten rechnet laut Analyse damit, dass die EU infolge des Konflikts "etwas" oder "sehr viel schlechter" dastehen wird. Allgemein dominiere die Einschätzung, dass die Regierungen zu sehr auf den Krieg fokussiert seien und andere Probleme ihrer eigenen Bürgerinnen und Bürger vernachlässigten.

Mehrheit will schnelles Ende des Ukraine-Krieges

Die meisten Menschen in Europa wollen, dass der Krieg so schnell wie möglich beendet werde, selbst wenn dies territoriale Verluste für die Ukraine bedeute, hieß es weiter. Die Befragten zeigten sich solidarisch mit der Ukraine, allerdings sei Polen das einzige Land, in dem die meisten Personen der Auffassung seien, dass eine Bestrafung Russlands für seine Aggression eine vordringliche Aufgabe sein sollte.

(APA/Red)

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