In Russland gab es nach Angaben der Organisation OVD-Info am Sonntag in rund 50 Städten Kundgebungen gegen den Militäreinsatz in der Ukraine. Mehr als 3.500 Menschen wurden festgenommen, bestätigte das russische Innenministerium am Sonntag. Dem Ministerium zufolge waren es 1.700 in Moskau, 750 in St. Petersburg und über 1.000 in anderen Städten. Insgesamt hätten an den Protesten 5.200 Menschen teilgenommen.
Demos gegen Krieg in der Ukraine in Russland untersagt
In Moskau wurden laut OVD-Info am Sonntag mindestens 560 Menschen festgenommen, darunter Oleg Orlow von der Menschenrechtsorganisation Memorial und die bekannte Aktivistin Swetlana Gannutschkina. In Sankt Petersburg sperrte die Polizei demnach einen zentralen Platz und nahm mindestens 280 Menschen fest. Mehrere Aktivisten und NGOs veröffentlichten Videos vom brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte.
In Russland drohen Menschen, die offen Kritik an der Militärintervention in der Ukraine üben, laut einem am Freitag verabschiedeten Gesetz drakonische Strafen von bis zu 15 Jahren Haft. Seit dem 24. Februar wurden laut OVD-Info knapp 11.000 Demonstranten festgenommen. Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hatte dazu aufgerufen, trotz der Einschüchterung durch die Behörden täglich für den Frieden zu demonstrieren.
(APA/Red)