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Ukraine-Krieg Tag 20: Mehrere Explosionen in Kiew

Am Dienstag gab es mehrere Explosionen in Kiew.
Am Dienstag gab es mehrere Explosionen in Kiew. ©Press service of the State Emergency Service of Ukraine/Handout via REUTERS
Die Bombardierungen in der Ukraine gehen auch am 20. Kriegstag weiter: So wurde die Hauptstadt Kiew am frühen Dienstagmorgen von einer Reihe heftiger Explosionen erschüttert.

In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes Dienstagfrüh insgesamt vier Wohngebäude in mehreren Stadtteilen von Raketen getroffen. Laut aktuellen Informationen von Bürgermeister Vitali Klitschko gab es vier Todesopfer. Er verhängte eine 35-stündige Ausgangssperre von Dienstagabend bis Donnerstagfrüh.

Mehrere Explosionen in Kiew am Dienstag

Bei den Angriffen in Kiew konnten 35 Bewohner gerettet werden, schrieb die Kiewer Zivilschutz-Sprecherin Swetlana Wodolaha bei Facebook. Berichten zufolge wurde auch der Eingang zu einer U-Bahn-Station beschossen. Es wird vermutet, dass dieser Angriff einer nahe gelegenen Munitionsfabrik galt.

Klitscko kündigt 35-stündige Ausgangssperre in Kiew an

Als Reaktion auf die Angriffe kündigte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko eine lange Ausgangssperre an. Von Dienstagabend, 19.00 Uhr (MEZ), bis Donnerstagfrüh, 6.00 Uhr (MEZ), dürften die Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Kiew ist seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar immer wieder Ziel von Raketenangriffen.

Russische Armee versucht Kiew einzukesseln

Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Sie können die Stadt nur noch in Richtung Süden verlassen. Die Vororte im Nordosten und Nordwesten sind stark umkämpft. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte zuletzt, Kiew bereite sich auf eine "erbitterte Verteidigung" vor.

Die Angriffe in Ruischne hätten eine Einrichtung für sehbehinderte Kinder, das städtische Krankenhaus und drei Schulen zerstört, meldete die Agentur Unian am Dienstag. Rubischne liegt nahe der Großstadt Sjewjerodonezk, um die sich prorussische Separatisten und ukrainische Truppen derzeit heftige Kämpfe liefern.

19 Tote bei Angriff auf Fernsehturm

Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Montag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilte. Am Montag hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern.

Erneuter Vorstoß russischer Truppen in Mariupol

Ukrainische Truppen wiederum wehrten nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß in der umkämpften Hafenstadt Mariupol ab. Auch in der Hafenstadt Mykolajiw zwischen Odessa und Cherson wurden nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Region die russischen Truppen zurückgedrängt. Angaben zum Kampfgeschehen können nicht unabhängig überprüft werden.

Die Ukraine plante nach eigenen Angaben am Dienstag die Öffnung von neun Fluchtkorridoren aus belagerten Gebieten. Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Hafenstadt Mariupol zu bringen, teilte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Am Montag hatten erstmals Zivilisten die Stadt verlassen können, in der die Lage für die Bevölkerung besonders dramatisch ist. Ein Vertreter des Stadtrats sagte der Nachrichtenagentur Reuters, in den ersten zwei Stunden seien 160 Autos aus der Stadt gefahren. Russland weist Vorwürfe zurück, zivile Ziele anzugreifen.

(APA/Red)

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