Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte die bisher höchste Zahl getöteter Soldaten aus den eigenen Reihen. Bei dem neuen Angriff auf Kiew seien Produktionsanlagen einer Panzerfabrik zerstört worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau.
Bei Angriffen auf Kiew und Charkiw wurden mehrere Menschen getötet
Die ukrainische Seite sprach ihrerseits von einem russischen Raketenangriff auf den Stadtteil Darnyzja im Südosten der Millionenmetropole, bei dem ein Mensch getötet worden sein soll. Zudem seien mehrere Menschen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko am Samstag im Fernsehen.
Erhöhung militärischer Hilfsgelder für Ukraine in Deutschland
In Deutschland stoßen die Pläne der Bundesregierung für eine deutliche Erhöhung militärischer Hilfsgelder für die Ukraine weiter auf Zustimmung, aber auch auf Kritik. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sagte, was sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) "da ausgedacht" hätten sei "zynisch". Der Vorsitzende des Bundestagseuropaausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), sagte der "Welt am Sonntag", die Aufstockung der Finanzhilfen sei ein "erster guter Schritt, aber (sie) kann die direkte Lieferung von Waffen nicht ersetzen".
Ertüchtigungshilfe von 225 Mio. auf 2 Mrd. Euro aufgestockt
Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Regierung die sogenannte Ertüchtigungshilfe in diesem Jahr von 225 Millionen auf 2 Milliarden Euro deutlich aufstocken will. Mit dem Programm werden Partnerländer in Krisenregionen unterstützt, damit sie in mehr Sicherheit investieren können. Die Ukraine soll davon mehr als eine Milliarde Euro bekommen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak beklagte einmal mehr, dass aus Europa nicht die Waffen kämen, "um die wir gebeten haben". Selenskyj forderte zudem ein Embargo für russisches Öl.
Russlands Angrifskrieg überschattet Tagung des IWF und der Weltbank
Von Russlands Angriffskriegs in der Ukraine überschattet bereiten sich der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank auf ihre jährliche Frühjahrstagung in Washington vor. Der Krieg in der Ukraine führt auch zu Verzerrungen auf den Rohstoffmärkten, denn Russland und die Ukraine sind für die globale Versorgungssicherheit wichtige Exporteure von Nahrungsmitteln wie Weizen. An den am Montag beginnenden Beratungen sollen auch der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal, Finanzminister Serhiy Marchenko und der Chef der Nationalbank der Ukraine, Kyrylo Shevchenko, teilnehmen.
Über 4,8 Mio. Ukrainer verließen seit Kriegsbeginn das Land
Seit Kriegsbeginn am 24. Februar haben nach UN-Angaben mehr als 4,8 der ehemals 44 Millionen Einwohner das Land verlassen. Nach Angaben des Innenministeriums in Berlin hat die Bundespolizei mehr als 350.000 Geflüchtete aus der Ukraine festgestellt. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge höher liegt, da es an den Grenzen keine festen Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass 90 Tage lang ohne Visum in der EU aufhalten dürfen.
(APA/Red)