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Ukraine: Kramatorsk von Russlands Armee bombardiert

Bild aus Kramatorsk in der Ukraine vom 4. April.
Bild aus Kramatorsk in der Ukraine vom 4. April. ©APA/AFP/FADEL SENNA (Symbolbild)
Kramatorsk in der Ukraine wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag von Russlands Armee bombardiert.

Bei den Raketenangriffen wurde laut Nachrichtenagentur AFP eine Schule im Zentrum zerstört. Seit der Ankündigung Moskaus, seine Militäraktionen auf den Donbass zu konzentrieren, wird im Osten der Ukraine eine russische Großoffensive befürchtet.

Ukraine: Schule in Kramatorsk soll zerstört worden sein

Die attackierte Schule in Kramatorsk liegt neben einem Gebäude der Polizei. Neben dem teilweise eingestürzten Schulgebäude war nach dem Angriff ein Krater mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern zu sehen. Zahlreiche Fensterscheiben wurden zerstört. Da sich zum Zeitpunkt des Angriffes niemand in der Schule aufhielt, gab es nach Angaben von Anwohnern offenbar keine Opfer.

Regionen in Norden der Ukraine von Russen zurückerobert

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben ukrainische Streitkräfte wichtige Regionen im Norden des Landes von den Russen zurückerobert. Russische Truppen seien in den Regionen um Tschernihiw und nördlich von Kiew zum Rückzug gedrängt worden, heißt es in einem am Dienstag früh veröffentlichten Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.

Nach dem Abzug russischer Truppen aus der Umgebung von Tschernihiw ist nach Angaben der Regionalbehörden eine direkte Straßenverbindung in die Hauptstadt Kiew wieder offen. Die Menschen könnten nun frei in die Stadt hinein und hinaus, sagt Gouverneur Wiatscheslaw Tschaus. Für eine Rückkehr der geflüchteten Einwohner sei es in Tschernihiw aber noch nicht sicher genug.

Kampfhandlungen sollen wegen russischem Rückzug abgenommen haben

Kampfhandlungen in diesen Regionen hätten im Laufe der Woche aufgrund des russischen Rückzugs deutlich abgenommen. Die aus dem Norden abgezogenen Truppen müssten mutmaßlich völlig neu ausgestattet und aufgestellt werden, bevor Moskau sie im Osten der Ukraine wieder einsetzen könne, hieß es weiter.

Die westlichen Verbündeten werden unterdessen nach Angaben von NATO-Chef Jens Stoltenberg am Mittwoch und Donnerstag über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine diskutieren. Dabei werde es auch um "High-End"-Waffensysteme, Munition und medizinische Ausrüstung gehen. Stoltenberg fügt hinzu, man sehe derzeit eine Reorganisation der russischen Truppen, auf die aber eine große, neue Offensive folgen werde.

Ukraine kündigte Fluchtkorridore an

Die Ukraine kündigte unterdessen für Dienstag die Einrichtung von insgesamt sieben Fluchtkorridoren für die Evakuierung von Zivilisten an. Die belagerte Hafenstadt Mariupol könnten Bewohner aber ausschließlich in Privatautos verlassen, sagte Vize-Regierungschefin Wereschtschuk der Agentur Ukrinform zufolge. Sie warf den russischen Truppen vor, entgegen ihrer Zusagen den Zugang nach Mariupol für Hilfkonvois weiter zu blockieren. Kiew und Moskau beschuldigen sich seit Wochen gegenseitig, die Flucht von Zivilisten zu sabotieren.

Grenzschutz: Frachtschiff im Hafen von Mariupol in Brand

Im Hafen von Mariupol geriet unterdessen nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes ein ausländisches Frachtschiff in Brand. Das Schiff sinke, teilte die Behörde am Dienstag mit. Das Feuer auf der "Azburg" sei durch russischen Besсhuss ausgelöst worden. Der Kapitän des 130 Meter langen Frachters habe einen Notruf abgesetzt, weil es im Maschinenraum und auf der Brücke brenne, teilte der Grenzschutz mit. Die Besatzung, darunter einige Verletzte, sei von Bord geholt worden. Wegen des Feuers sei es aber unmöglich, das sinkende Schiff zu retten, hieß es.

Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk bestätigten den Brand des Schiffes, das unter der Flagge des karibischen Inselstaates Dominica fährt. Ein Sprecher machte aber die ukrainische Seite für das Feuer verantwortlich: Angesichts ihrer drohenden Niederlage zerstöre sie die Hafenanlagen und ausländische Schiffe. Die Besatzung der "Azburg" habe aus zwölf Ukrainern bestanden, sagte Sprecher Eduard Bassurin der Agentur Interfax nach.

(APA/Red)

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