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Ukraine: Fanpost für Russlands Botschaft in Wien?

Ukraine: Gibt es Fanpost für Russlands Botschaft in Wien?
Ukraine: Gibt es Fanpost für Russlands Botschaft in Wien? ©APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV (Symbolbild)
Die Botschaft von Russland in Wien berichtet von Fanpost. Sie hat in sozialen Netzwerken von vielen zugesandten Briefen erzählt, in denen Österreicher "Verständnis für die Position Russlands in der Ukraine-Krise" darlegen.

Diesbezügliche Ausschnitte wurden von der Botschaft anonymisiert publiziert. Dass es sich bei den Briefen um reale Meinungsbekundungen handelt ist nicht auszuschließen. Angesichts fehlender Angaben kann dies jedoch nicht unüberprüft werden.

Russlands Botschaft in Wien: Briefe mit "Verständnis"

"Was diese Briefe betrifft, kann ich Ihnen versichern, dass sie echt sind", erklärte der APA am Donnerstag ein Botschaftssprecher. Die russische Botschaft habe diese Briefe weder selbst geschrieben, noch abgeschickt, betonte er. Die Autoren und Autorinnen der erhaltenen Briefe, die in Form von E-Mails zugegangen seien, seien ihm persönlich aber nicht bekannt, erzählte er und versicherte, dass die Zuschriften nichts mit sogenannten "Briefen von Werktätigen" der sowjetischen Zeit zu tun hätten. Solche von Partei- und Staatsorganen fingierten Briefe fungierten seinerzeit als beliebtes Werkzeug, um die öffentliche Meinung in der Sowjetunion zu beeinflussen sowie politische Diskussionen in eine gewünschte Richtung zu bewegen.

"Als in politische Funktionen nicht eingebundener Österreicher muss ich mich aus dem Gefühl der Peinlichkeit für das blamable und verantwortungslose Verhalten einiger unserer Politiker und der Sorge um unsere Zukunft und Gesundheit an den Vertreter eines der bedeutendsten Länder unserer Welt wenden", soll laut über Facebook-Veröffentlichung der Botschaft vom Dienstag etwa ein "Dr. R." übermittelt haben.

"Die Haltung vieler Zeitungen und Menschen gegenüber der russischen Diaspora in Österreich erinnert mich an die schrecklichsten Zeiten vergangenen (sic!) Jahrhunderts", habe ein "Herr M." geschrieben.

Russische Botschaft in Wien zitiert "Frau P."

Eine "Frau P." wurde von der russischen Botschaft wie folgt zitiert: "Was wäre dann mit der Hoffnung auf die menschenwürdige Zivilisation in Europa ohne diese Bemühungen und Russlands neue Kraft?" Eine "Frau B." habe sich entsetzt darüber gezeigt, dass Russen enteignet und entlassen würden, sie nicht an sportlichen Veranstaltungen teilnehmen dürften und ihnen sogar ärztliche Behandlungen verwehrt würden. Wo "B." diese Vorgänge beobachtet haben will, wurde von der russischen Botschaft nicht weiter erläutert.

Ein vollständig anonymisierte Autorin oder ein Autor soll zudem zur Freunde der russischen Diplomaten die Entwicklungen in der Ukraine der letzten acht Jahre aufmerksam beobachtet haben: "[...] ich habe verfolgt [...] Wie die Menschen in der Südostukraine terrorisiert wurden. Wie das Regime in der Ukraine gelogen und gehetzt hat, wie die NATO die Ukraine als Spielball benutzte um dies (sic!) zu provozieren, und wie sie weiterhin provoziert."

Kein Verweis auf "Krieg" in Verbindung mit Ukraine-Ereignissen

Im Einklang mit russischen Zensurgesetzen fehlt in den bisher veröffentlichen Ausschnitten jeder Verweis auf "Krieg" im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen in der Ukraine. Ob die anonymen Briefschreiber selbst auf diesen Begriff verzichteten oder ob die Botschaft diesbezügliche Passagen unerwähnt ließ, blieb jedoch unklar.

(APA/Red)

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