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Ukraine: Dutzende Tote bei russischer Attacke auf Kaserne in Mykolajiw

Im Bild zu sehen: Ein ukrainischer Soldat. Bei einem russischen Angriff auf eine Militärkaserne soll es Tote gegeben haben.
Im Bild zu sehen: Ein ukrainischer Soldat. Bei einem russischen Angriff auf eine Militärkaserne soll es Tote gegeben haben. ©APA/AFP/BULENT KILIC (Symbolbild)
Bei einem russischen Luftangriff auf eine Militärkaserne in Mykolajiw im Süden der Ukraine wurden laut Augenzeugen Dutzende Menschen getötet.
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"Nicht weniger als 200 Soldaten schliefen in den Baracken", sagte der 22-jährige Soldat Maxim der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, einen Tag nach dem Raketenangriff. "Mindestens 50 Leichen wurden aus den Trümmern gezogen, aber wir wissen nicht, wie viele dort noch liegen." Die Rettungsarbeiten dauerten an. Überprüfbar waren die Angaben nicht.

Sprecher: "Ukraine zu Versuchslabor geworden"

Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ignat, bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass "der Feind unsere Depots angegriffen hat". Es habe Zerstörungen und Explosionen von Munition gegeben. "Leider ist die Ukraine zu einem Versuchslabor für das gesamte russische Raketenarsenal geworden", sagte Ignat dem Nachrichtenportal "Ukrainska Prawda".

Ukraine: Von russischen Truppen belagertes Mariupol umkämpft

Auch die von russischen Truppen belagerte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer war weiter umkämpft. Von ukrainischer Seite hieß es am Samstag, sie habe "vorübergehend" den Zugang zum Asowschen Meer verloren. Die russische Armee hatte am Freitag erklärt, sie sei in die strategisch wichtige Stadt eingedrungen und kämpfe dort an der Seite von Truppen aus dem Separatistengebiet im ostukrainischen Donezk.

Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums beschrieb die Lage in Mariupol als "katastrophal". Am Rande der Stadt gebe es Kämpfe um das Stahlwerk Asowstal, sagte der Berater Wadym Denysenko. "Eines der größten Stahlwerke Europas wird im Moment zu einer Ruine", sagte er.

Mykolajiws Bürgermeister: Bombardierung von Cherson aus

Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksij Senkewjtsch, sagte ukrainischen Medien, dass die Stadt, die vor dem Krieg fast eine halbe Million Einwohner zählte, aus der benachbarten, von Russland kontrollierten Region Cherson bombardiert worden sei. "Die Bombardierung geschieht zu schnell, um sie zu erfassen und das Alarm-System in Gang zu setzen", sagte er. Rund um Mykolajiw gibt es heftige Kämpfe. Die Stadt gilt als strategisch wichtig, da sie vor der großen Hafenstadt Odessa liegt. Odessa wurde bislang von Angriffen verschont.

Polizei: Sieben Zivilisten in ukrainischem Ort Butsch gestorben

Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien durch Beschuss am Freitag sieben Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Region Kiew am Samstag mit. In der ostukrainischen Region Donezk sprach die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten ebenfalls bei Angriffen am Freitag. Es seien erneut Wohngebiete beschossen worden, hieß es von ukrainischer Seite.

Ebenfalls in der Region Kiew sollen bei einem Mörserangriff sieben Menschen getötet worden sein. Bei dem Vorfall in der Ortschaft Makariw seien fünf weitere Menschen verletzt worden, teilte die örtliche Polizei mit. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine verkündete: Russischer General getötet

Die Ukraine gab unterdessen bekannt, bei Angriffen auf einen Flugplatz außerhalb von Cherson einen weiteren russischen General getötet zu haben. Es handle sich um den fünften hochrangigen Offizier der russischen Armee, der seit Beginn der Invasion am 24. Februar getötet worden sei.

Kämpfe in Ukraine: Über drei Millionen Flüchtlinge

Nach Angaben der UNO sind inzwischen mehr als 3,3 Millionen Menschen vor den Kämpfen aus der Ukraine geflohen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf sprach am Samstag von weiteren fast 6,5 Millionen Menschen, die innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind.

(APA/Red)

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