Allerdings sei die Gefahr durch Saddam Hussein real gewesen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Unauffindbarkeit der Massenvernichtungswaffen, die in der Vorbereitung des Kriegs das Hauptargument der USA und Großbritanniens für den weltweit umstrittenen Einsatz gegen das Land gewesen waren, hat mehr als alles andere die Glaubwürdigkeit der Führungen in Washington und London untergraben.
Schrittweise mussten US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair seither ihre Aussagen zurücknehmen. Beide halten aber bis heute daran fest, dass der im März 2003 begonnene Angriff auf den Irak richtig gewesen sei. Eine Veröffentlichung des Endberichts der Iraq Survey Group in zwei Wochen kommt beiden Politikern ungelegen.
Für Bush fallen die für ihn unangenehmen Schlussfolgerungen in die entscheidende Phase des Präsidentschaftswahlkampfs. Blair steht Ende des Monats der Labour-Parteitag bevor, auf dem ihm eine neuerliche Debatte über den Irak-Krieg eine Menge unwillkommener Fragen zu bescheren droht.