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Üppiger Opernabend in der Wiener Staatsoper

Die Wiener Staatsoper machte ihrem Namen alle Ehre.
Die Wiener Staatsoper machte ihrem Namen alle Ehre. ©pixabay.com
So stellt man sich Oper vor: In der Wiener Staatsoper wurde am Sonntag gleich zweimal zur fünfstündigen "Les Troyens" gerufen.

Ein üppiger Opernabend in jeder Hinsicht: “Les Troyens”, die fünfstündige “Grand Opera” von Hector Berlioz hat die Wiener Staatsoper fast 40 Jahre nicht gespielt. Sonntag, Nachmittag und Abend, feierte das Antikendrama um Krieg, Liebe und Freitod in der opulenten Produktion von Regisseur David McVicar seine Rückkehr an den Ring. Jede Menge Jubel, vor allem für die fabelhafte Joyce DiDonato.

Starkes Ensemble

Die US-Sängerin ist als tragische Dido der Star eines starken Ensembles: In der wuchtigen Kriegsdeko der britischen Stardesignerin Es Devlin lieben, morden und fluchen etwa auch Brandon Jovanovich als unerschütterlicher Aeneas und Monika Bohinec, die kurzfristig in der schwierigen Rolle der Kassandra eingesprungen ist und für diesen Parforceritt heftig akklamiert wurde. Die erzählerische Pranke von David McVicar setzt freilich eher auf traditionelles Arrangieren von Figuren vor einer dicken Szene, als auf charakterliche Ausleuchtung des Einzelnen.

Beeindruckende Deko

Auf der Bühne hatten sich die Solisten denn auch mit einem riesigen Pferd – eindrucksvoll zusammengeschraubt aus Kriegsgerät – mit Zombies, Balletttänzern, Heerscharen von Chorsängerin und mit einer Optik zwischen 1001 Nacht und tunesischem Cluburlaub zu messen. Musikalisch beugte Alain Altinoglu im Graben etwaigen Ermüdungserscheinungen vor und modellierte die epischen Ausmaße der Partitur mit Schmelz, Lebhaftigkeit und streng gezügeltem Volumen. Eine Materialschlacht mit Zuckerguss.

(APA/red)

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