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UEFA-Richter befinden am Mittwoch über "Hicke" und Löw

Die Kontroll- und Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union wird erst am Mittwoch in über die im Spiel Österreich - Deutschland vom Referee auf die Tribüne verbannten Teamchefs Hickersberber bzw. Löw befinden. Löw 

Bis zum endgültigen Urteil sind die “Sünder” nach Artikel 9, Absatz 1 der UEFA-Regeln automatisch für die nächste Partie suspendiert.

Die Bestimmung sieht vor, dass ein vom Schiedsrichter des Feldes verwiesener Spieler oder ein aus der technischen Zone verwiesener Offizieller automatisch für das nächste Bewerbspiel gesperrt ist. Das Disziplinar-Gremium wird im Fall des Deutschen am Mittwoch also beraten und dann endgültig festlegen, ob Löw im EM-Viertelfinale am Donnerstag in Basel gegen Portugal auf der DFB-Bank sitzen darf oder nicht.

Ursprünglich war die Sitzung der Disziplinar-Kommission schon für Dienstag erwartet worden, doch wurde neben dem Schiedsrichter-Bericht von Manuel Mejuto Gonzalez auch die Stellungnahmen der zwei betroffenen Verbände abgewartet. UEFA-Sprecher William Gaillard hatte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Wien zunächst mitgeteilt, dass für Trainer kein Zwang zu einer automatischen Sperre bestünde. Das wurde aber später vom Europa-Verband korrigiert.

Nach dem EM-Ausscheiden der Österreicher durch das 0:1 in Gruppe B würde eine etwaige Suspendierung von Hickersberger im nächsten offiziellen Bewerbspiel wirksam. Bleibt der 60-jährige Niederösterreicher ÖFB-Teamchef, wäre das am 6. September in Wien zum WM-Quali-Auftakt gegen Frankreich schlagend, sollte der Niederösterreicher zum Beispiel als Teamtrainer nach Bahrain zurückgehen, wäre er auch dort entsprechend gesperrt. Sperren können in freundschaftlichen Länderspielen nicht getilgt werden.

Sollte Löw gesperrt werden, dann wird die Suspendierung streng überwacht. “Löw hätte keinen Zugang zu den Kabinen. Er darf nach der Ankunft im Stadion auch nicht in Kontakt zur deutschen Trainer-Bank während des Spiels treten. Aber er darf vor und nach dem Spiel zu den Pressekonferenzen gehen”, erklärte Gaillard, für den ein Trainer-Ausschluss nichts Außergewöhnliches ist. Das komme auch immer wieder in der Champions League vor, dass aber beide Coaches verbannt wurden, wäre schon ungewöhnlich.

Die Meldungen, wonach Löw trotz Verbannung in der Pause die Kabine seines Teams aufgesucht habe, wies Gaillard zurück. “Er ging in den Spieler-Tunnel, aber nicht in den Umkleideraum, und dann wieder auf seinen Platz zurück auf die Tribüne”, sagte der Franzose. Seinen Worten zufolge hätten die UEFA-Richter keine Ermittlungen gegen ÖFB-Teamchef-Assistent Andreas Herzog nach dessen heftigen Kritik am Referee (“das war ein Selbstdarsteller”) aufgenommen.

Auch über so manchen Unparteiischen, der Fehlentscheidungen gefällt habe, würde es keine Sanktionen geben. “Die Referees haben ihren eigenen Schiedsrichter-Ausschuss, dort werden die bisherigen Leistungen der zwölf EM-Schiedsrichter bewertet und dann die Viertelfinalspiele nach Abwägung der Nationalität und Leistungen besetzt. Bei zwölf Trios gibt es schon ein normales Auswahlverfahren”, sagte Gaillard.

Der UEFA-Kommunikationsdirektor erklärte am Dienstag auf der Pressekonferenz in Wien, dass er keine detaillierten Informationen über den Grund des “Ausschlusses” der Trainer erhalten haben. “Es hat offensichtlich eine Auseinandersetzung zwischen Löw und Hickersberger gegeben, worauf der vierte Offizielle, der Slowene Damir Skomina, den Schiedsrichter eingeschaltet habe”, so Gaillard. Hickersberger und Löw waren am Dienstag in der 40. Minute zur Überraschung vieler vom Spanier Mejuto-Gonzalez auf die Tribüne verbannt worden.

Sollten Hickersberger und Löw am Mittwoch in Zürich vom Disziplinar-Gremium verurteilt werden, bleibt ihnen das Recht, in die Berufung zu gehen. “Ein Einspruch könnte noch am Mittwoch in Zürich behandelt werden, das Verfahren rechtzeitig vor dem nächsten Spiel abgeschlossen sein”, sagte Gaillard, nach dessen Angaben sich das Disziplinar-Gremium am Mittwoch mit allen Gruppen-Spielen beschäftigen wird. Sollte es in den Mittwoch-Spielen zu weiteren Fällen kommen, würde darüber in einer weiteren Sitzung befunden.

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