Überreste von österreichischem Soldaten im Trentino entdeckt
Wie italienische Medien berichten, wurden die sterblichen Überreste von den Carabinieri des Alpinen Rettungsdienstes aus Madonna di Campiglio geborgen. Die Leiche war durch das Schmelzen des Gletschers teilweise freigegeben worden. Teile der Uniform und der Ausrüstung sind aufgrund der anhaltenden Kälte gut erhalten geblieben, die menschlichen Überreste hingegen weitgehend verwest.
Untersuchung durch Denkmalbehörde
Die Fundstelle wurde unter wissenschaftlicher Leitung der Abteilung für Kulturgüter der Autonomen Provinz Trient dokumentiert. Die Staatsanwaltschaft Trient hatte zuvor die entsprechenden Genehmigungen erteilt.
Die Überreste wurden in ein spezialisiertes Labor der Denkmalbehörde überführt, wo sie nun untersucht werden. Geplant sind unter anderem eine Obduktion sowie historische Analysen, um die Identität des Soldaten möglicherweise feststellen zu können.
Wiederholte Funde im Gletschergebiet
Es handelt sich nicht um den ersten Fund dieser Art in der Region. Bereits vor zwei Jahren wurden auf dem Lares-Gletscher in 2935 Metern Höhe die sterblichen Überreste eines anderen österreichisch-ungarischen Soldaten entdeckt. Im August 2022 waren zudem oberhalb des Tonale-Passes die skelettierten Überreste von zwölf k.u.k.-Soldaten in einem Massengrab gefunden worden.
Persönliche Gegenstände erhalten
Neben den Skelettteilen wurden bei der aktuellen Entdeckung auch Ausrüstungsgegenstände geborgen: darunter Steigeisen, Stiefel, Gasmaskenbehälter und Werkzeuge. In drei Folienbehältern befanden sich noch erhaltene Immatrikulationsbescheinigungen auf Papier.
Seit etwa zwei Jahrzehnten führt das Amt für das archäologische Erbe im Trentino systematische Bergungen im Hochgebirge durch. Ziel ist es, Informationen über gefallene Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg zu sichern und, wenn möglich, Identitäten zu klären.
(VOL.AT)