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Übermüdung am Steuer: 268 Unfälle im letzten Jahr

Auch die Zahl der Unfalltoten fiel im letzten Jahr drastisch.
Auch die Zahl der Unfalltoten fiel im letzten Jahr drastisch. ©APA
268 Unfälle durch Übermüdung am Steuer wurden 2020 registriert - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Durch das steigende Reiseaufkommen dürften aber auch die Unfälle wieder mehr werden.

In Österreich ereignen sich jährlich rund 500 Unfälle mit Verletzten aufgrund von Übermüdung am Steuer. Im Vorjahr gab es einen deutlichen Rückgang: 2020 passierten 268 derartige Unfälle, sechs davon mit Toten. "Grund für dieses Minus dürften nicht zuletzt die Corona-Maßnahmen sein, die den Kfz-Verkehr, vor allem Pendler- und Urlaubsfahrten, stark eingeschränkt haben", erläuterte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger in einer Aussendung am Dienstag.

Jährlich 14 Verkehrstote wegen Übermüdung

Zwischen 2012 und 2019 waren es durchschnittlich 500 Unfälle mit Personenschaden, dabei starben im Schnitt jährlich 14 Menschen. "Generell gilt für das Lenken von Fahrzeugen, dass man sich in einer körperlichen und geistigen Verfassung befinden muss, in der man das Fahrzeug beherrschen und die entsprechenden Rechtsvorschriften beachten kann", sagte Seidenberger. Müdigkeit könne dies verhindern. Kommt es zu einem Unfall, kann den Fahrer ein Mitverschulden am Unfall und den Folgen treffen. Übermüdung schwächt Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, wodurch es zu einer falschen Einschätzung der eigenen Geschwindigkeit und des Abstandes kommt. Die Reaktionsfähigkeit kann entweder reduziert oder übertrieben sein, warnte Seidenberger.

Meisten Unfälle in typischen Reisemonaten

Eine Analyse der Unfalldaten der Statistik Austria zeigt, dass die meisten Unfälle aufgrund von Übermüdung in den eher typischen Reisemonaten geschehen, mit Spitzenwerten im Juli, aber auch an verlängerten Wochenenden rund um Feiertage. "Das liegt sehr wahrscheinlich am veränderten Fahrverhalten, bei dem oft längere Strecken zu ungewohnten Zeiten nach arbeitsreichen Stunden und ohne ausreichend Erholung zurückgelegt werden", konstatiert Seidenberger.

Die Expertin rät Lenkern, beginnende Müdigkeitssignale keinesfalls zu ignorieren. "Der Körper sendet klare Hinweise aus, wenn er nicht mehr leistungsfähig arbeiten kann. Vorboten sind beispielsweise reduzierte Kommunikation, schlechte Laune, Gähnen, Augenreiben, starrer Blick oder unruhiges Sitzen."

(APA/red)

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