Über halbe Million Euro für "Hansl's erste Ausfahrt"

Das erst im Sommer restituierte Gemälde "Hansl's erste Ausfahrt" von Ferdinand Georg Waldmüller ist im Wiener Dorotheum für 520.000 Euro versteigert worden. Das Genrebild des bekannten österreichischen Biedermeiermalers war am Mittwochabend im Rahmen der "Classic Week" mit einem Schätzwert von 400.000 bis 600.000 Euro angeboten worden. Es stammt aus dem Besitz der jüdischen Wiener Unternehmerin Grete Klein.
Nationalsozialisten beschlagnahmten Gemälde "Hansl's erste Ausfahrt"
Klein musste 1938 aus Österreich fliehen. Das 1858 entstandene Bild, das 63 auf 79 Zentimeter eine bäuerliche Kinderszene zeigt, wurde von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und nach dem Krieg von der amerikanischen Militärregierung respektive den Monuments Men im Stollen von Bad Aussee sichergestellt. Im Sommer dieses Jahres wurde es von der Bundesrepublik Deutschland an die Erben der Wiener Unternehmerin, die 1962 in Israel starb, restituiert.
Weiters waren bei der Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts polnische Künstler sehr gefragt, wie das Dorotheum in einer Aussendung informierte. So erreichte etwa Józef von Brandts Kosaken-Szene "Übergang über den Don" bei einem Schätzwert von 150.000 bis 220.000 Euro letztlich 331.500 Euro, aber auch Alfred von Wierusz-Kowalskis "Fuchsjagd", das rund 106.000 Euro erzielte (Schätzwert: 40.000 bis 60.000 Euro). Deutlich die Erwartungen (100.000 bis 150.000 Euro) übertreffen konnte außerdem das Gemälde "Porträt einer Dame im roten Kleid mit einem Manila Schal (Una Manola)". Es stammt von Juan Luna y Novicio, dem bedeutendsten philippinischen Künstler des 19. Jahrhunderts, und konnte für 273.000 Euro veräußert werden.
(APA/Red)