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Über 500 Jahre alte Galionsfigur im Meer vor Südschweden entdeckt

Meeres-Archäologen bergen hölzerne Galionsfigur eines Schiffes aus dem Mittelalter
Meeres-Archäologen bergen hölzerne Galionsfigur eines Schiffes aus dem Mittelalter ©TT via AP
Vor der Küste der schwedischen Stadt Ronneby sind Taucher auf eine echte Sensation gestoßen. Seit dem Mittelalter ruht dort auf dem Meeresgrund ein wahrhaft gruseliges Seeungeheuer: die Galionsfigur eines Schiffes, der "Gribshunden", aus dem 15. Jahrhundert.

Das aus Dänemark stammende Schiff segelte unter royaler Flagge und war auf dem Weg von Kopenhagen nach Kalmar an der schwedischen Ostküste. Die knapp 30 Meter lange “Gribshunden” wurde vermutlich im Jahre 1495 durch einen Brand zerstört und versank in den Tiefen der Ostsee.

Ein wahrer Schatz

Der jetzt gefundene hölzerne Kopf ist für Marcus Sandekjer, den Leiter des Blekinge Museums in Karlskrona, ein wahrer Schatz: “Das Schiff stammt aus einer Zeit, in der auch Kolumbus über die Weltmeere und Vasco da Gama bis nach Indien segelte. Es ist der gleiche Zeitraum! Und wir können sehr viel darüber lernen, wie die Schiffe hergestellt und wie sie konstruiert wurden. Bis jetzt gibt es keine Schiffsfunde aus dieser Zeit und wir wissen bis jetzt nicht, wie sie gebaut wurden.”

Vorsichtig bergen Taucher den kostbaren Fund, der über 500 Jahre vergessen auf dem Meeresboden lag.

Auf dem Beiboot warten Forscher gespannt auf das, was da aus dem Mittelalter in die Neuzeit reist. Galionsfiguren waren DAS Aushängeschild von Schiffen. Die kunstvoll geschnitzten Holzelemente am Bug sollten unbekannte Seeleute erschrecken und einschüchtern.

“Es ist ein Monster, ein Seeungeheuer”

“Es ist ein Monster! Es ist ein Seeungeheuer und wir müssen darüber diskutieren, was für ein Tier es ist. Ich denke, es ist eine Art Fantasy-Tier. Ein Drache mit Löwenohren und Krokodil-ähnlichen Mund. Und es scheint etwas in seinem Maul sein. Es sieht so aus, als würde er jemanden fressen oder vielleicht ausspucken”, versucht Meeres-Archäologe Johan Ronnby das zu erklären, was er da sieht.

Der einzigartige Fund soll im kommenden Jahr eingehend untersucht werden. Nach Angaben der Forscher wurde die “Gribshunden” bei einer Explosion zerstört. Die Meeres-Archäologen hoffen deswegen, noch weitere Teile des Schiffes zu finden, das im 15. Jahrhundert im Auftrag des dänisches Königs die Weltmeere bereiste. (Reuters/red)

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