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Udo Landbauer vor NÖ-Wahl in verbaler Angriffslaune

FPÖ-Spitzenkandidat, Udo Landbauer, ist vor der NÖ-Wahl in verbaler Angriffslaune.
FPÖ-Spitzenkandidat, Udo Landbauer, ist vor der NÖ-Wahl in verbaler Angriffslaune. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Udo Landbauer ist zum zweiten Mal Spitzenkandidat der FPÖ bei den Landtagswahlen in Niederösterreich am 29. Jänner 2023.
FPÖ-Landbauer will "System der ÖVP brechen"

Auf Erfahrungen wie beim ersten Antritt 2018 - Stichwort Liederbuchaffäre - würde er diesmal vermutlich gerne verzichten. Läuft im Wahlkampf alles glatt, ist für die Freiheitlichen ein Rekordergebnis in Niederösterreich möglich. Rhetorisch ist Landbauer bereits seit mehreren Wochen in Angriffslaune, auch den Landeshauptmann-Anspruch hat er gestellt.

Udo Landbauer vor NÖ Landtagswahl in Angriffslaune

Auf Konfrontationskurs begab sich der Landespartei- und Klubobmann der niederösterreichischen Freiheitlichen gleich bei der offiziellen Präsentation seiner Spitzenkandidatur im November. "Ich gehe davon aus, dass (Johanna, Anm.) Mikl-Leitner nach der Wahl Geschichte ist", sagte er damals. Die ÖVP-Politikerin bezeichnete Landbauer zudem als "noch amtierende Landeshauptfrau" sowie u.a. als "Mutter der Impfpflicht". Das auserkorene Ziel wurde wenig später in einem Online-Video öffentlich: Der FPÖ-Politiker selbst will Mikl-Leitner beerben und neuer Landeshauptmann werden. Realität könnte dies wohl nur in einer Dreierkoalition der Freiheitlichen mit SPÖ und NEOS werden.

NÖ-Wahlen: Landbauer will die Absolute der Volkspartei brechen

Landbauer will jedenfalls mit seiner FPÖ dazu beitragen, die Absolute der Volkspartei zu brechen. Nebenbei könnte, wenn die 16,1 Prozent aus dem Jahr 1998 überflügelt werden, auch ein Rekordergebnis im Bundesland für die Blauen zu Buche stehen. Eine Umfrage im Auftrag der "Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN") bescheinigte der FPÖ zuletzt 19 Prozent. Thematisch im Vordergrund stehen Zuwanderung und Asyl sowie der Kampf gegen die Teuerung. Landbauer selbst bemüht dazu bei öffentlichen Auftritten und in Aussendungen zugespitzte und pointierte Aussagen.

Udo Landbauer ist mit 36 einer der jüngsten Spitzenkandidaten

Der mit 36 Jahren Jüngste im Kreis der Spitzenkandidaten kann im Wahlkampf auf Erfahrungswerte zurückblicken, die er selbst wohl lieber missen würde. 2018 hätten es Umfragen zufolge bis zu 21 Prozent für Blau werden können, ehe Landbauer wenige Tage vor der Wahl die sogenannte NS-Lieberbuchaffäre in der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt ereilte, der er angehörte. Der Freiheitliche stellte seine Mitgliedschaft ruhend und legte in der Folge alle politischen Funktionen zurück.

Landbauer als Zeuge bei Ermittlungsverfahren in NÖ

Im Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurde Landbauer laut Anklagebehörde "als Zeuge einvernommen". Im August 2018 erfolgte die Verfahrenseinstellung gegen die für die Zusammenstellung und Illustration der Liederbuchausgabe Verantwortlichen. Wenige Tage später gab der damals 32-Jährige sein Comeback. Dem Rücktritt vom Rücktritt folgte am 20. September 2018 die Angelobung als Mandatar im NÖ Landtag. Fast acht Monate waren seit der Landeswahl vergangen, bei der die FPÖ 14,8 Prozent und acht Sitze erreicht hatte.

Landbauer übernahm die Funktion des Obmanns des FPÖ-Landtagsklubs und wurde zum geschäftsführenden Landesparteiobmann bestellt. Im Juni 2021 stellte sich der Freiheitliche in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) erstmals einem Landesparteitag und erhielt 94,59 Prozent Zustimmung.

Udo Landbauer wurden 1986 in Neunkirchen geboren

Geboren wurde Udo Landbauer am 12. April 1986 in Neunkirchen. Nach der Matura am Militärrealgymnasium der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt studierte er von 2006 bis 2010 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und von 2013 bis 2015 am FH Campus Wien Management. Von 2001 bis 2010 jobbte er saisonal als Skilehrer am Semmering.

36-Jähriger engagierte sich unter anderem beim RFJ

Politisch engagierte sich der 36-jährige Landtagsabgeordnete unter anderem im Ring Freiheitlicher Jugend, wo er Landes- (2005 bis 2010) und Bundesobmann (2011 bis 2018) war. In Wiener Neustadt fungierte er als Stadtrat (2010 bis 2013, 2016 bis 2018) und als Gemeinderat (2013 bis 2016, 2019 bis 2020). In der Bundes-FPÖ ist Landbauer einer der Stellvertreter von Obmann Herbert Kickl.

Landbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter

Landbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er lebt in Wiener Neustadt. Seine Freizeit verbringt der 36-Jährige mit seiner Familie und mit seinem Hobby, dem Handwerken. Sein Verhalten im Baumarkt bezeichnet der FPÖ-Politiker im APA-Steckbrief als "schlechteste Angewohnheit": "Ich gehe hin, um Schrauben zu kaufen und komme mit einem Kofferraum voll Werkzeug und Materialien nach Hause."

(APA/Red)

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