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Überstundenboykott noch im September

Für heftige Proteste sorgt der Entwurf bei der Eisenbahner- gewerkschaft. Haberzettl kündigte am Montag an, dass noch im September Protestmaßnahmen eingeleitet werden könnten.

Es sei „anzunehmen“, dass die ÖBB-Bediensteten noch vor Beschluss des Gesetzes im Ministerrat mit dem angedrohten Überstundenboykott beginnen würden, sagte Gewerkschaftsvorsitzender Haberzettl am Mittwoch zur APA.

Zuletzt hatte die Gewerkschaft angedroht, dass in der Begutachtungsphase der Reformgesetze zunächst ein Viertel der ÖBBler keine Überstunden mehr machen werde und die Proteste im Anschluss in drei Schritten weiter ausgedehnt werden könnten. Am Mittwoch machte es Haberzettl konkreter: Der „Startschuss“ könnte eine Versammlung von rund 2.000 ÖBB-Personalvertretern am 25. August im Wiener Austria Center sein, sagt der Gewerkschafter, und: „Möglicherweise werden wir auf die Dreistufigkeit verzichten.“

Die ÖBB würden ausgehungert und zerstört. „Wenn das Gesetz den Ministerrat passiert, gibt es die ÖBB nicht mehr“, meint Haberzettl.

Auf Proteste stößt bei der Gewerkschaft etwa der Plan, dass sowohl Kraftwerke, als auch Immobilien in die Infrastruktur übergeführt und dort verwerteten werden sollen. Dem Personen- und Güterverkehr würde damit ein wichtiger Ertragsbringer weggenommen. Die Folge, fürchtet Haberzettl, wäre eine Regionalisierung des Nahverkehrs und ein Verkauf des Personenfernverkehrs und des Güterverkehrs.

Heftig kritisiert wird von der Gewerkschaft auch vor allem die geplante Personalmanagementgesellschaft. Diese sei „unsozial und unmenschlich“, meint Haberzettl. Außerdem ist man in der Arbeitnehmervertretung der Ansicht, dass die Bahn durch die Neustrukturierung „weder besser, noch billiger“ werde. Haberzettl befürchtet im Gegenteil eine Verachtfachung der Overheadkosten und einen Anstieg des Zuschussbedarfs um 2 Mrd. Euro.

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