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Überschwemmt von illegalen Zigaretten

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18,1 Prozent der in Österreich konsumierten Zigaretten sind geschmuggelt. 1.000 Trafikanten samt Mitarbeiter könnten davon leben. Es entseht ein Schaden von rund 480 Millionen Euro.

Laut einer Untersuchung der Wirtschaftskammer sind 18,1 Prozent der in Österreich konsumierten Zigaretten illegal ins Land gebrachte Ware. Den Trafikanten entgehe dadurch ein Umsatz von 480 Millionen Euro bzw. ein Verdienst von rund 62 Millionen Euro, beklagte Peter Trinkl, Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten in der WKÖ.

Von dem Anteil an nicht versteuerten Zigaretten könnten laut Trinkl “1.000 Trafikanten samt Mitarbeiter leben“. Besonders hoch ist die Anzahl der geschmuggelten Rauchwaren in Wien (23,4 Prozent), gefolgt vom Burgenland (23,1), Oberösterreich (20,1), Niederösterreich (17,8), Tirol und Kärnten (je 16,3), Steiermark (15,8), Vorarlberg (11,6) und Salzburg (10,2).

Die meisten nicht in Österreich gekauften Zigaretten stammen nach Angaben der WKÖ aus Slowenien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn. Im Zuge der Untersuchung wurden 18.538 Zigarettenpackungen aus 473 Gemeinden ausgewertet. „Die österreichische Zollfahndung arbeitet sehr gut“, lobte Trinkl. „Für die Zukunft brauchen wir aber einen koordinierten Aktionsplan gegen den Schmuggel.“

Einer WKÖ-Umfrage zufolge wird Zigarettenschmuggel in Österreich immer noch als Kavaliersdelikt gesehen: 81 Prozent der 2.000 befragten Raucher können sich vorstellen, sich Zugang zu „billigeren“ Zigaretten zu verschaffen – mit Vorliebe in grenznahen Shops oder über private Kanäle.

Dass geschmuggelte Ware durchaus um ein Vielfaches gesundheitsgefährdender sein kann, belegt eine britische Untersuchung: Demnach enthalten unerlaubt importierte Zigaretten im Schnitt 160 Prozent mehr Teer, 133 Prozent mehr Kohlenmonoxid und 80 Prozent mehr Nikotin als die Originale.

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