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Überraschender Fund in Ulrichskapelle

Die freigelegte Freskomalerei aus dem 19. Jahrhundert zeigt einen Bischof.
Die freigelegte Freskomalerei aus dem 19. Jahrhundert zeigt einen Bischof. ©Andreas Boschi
Freskomalerei

Im Zuge der Renovierung wurde eine große Malerei freigelegt.

Möggers. Die Renovierung der Ulrichskapelle zeitigt erste Erfolge. In wochenlanger, filigraner Detailarbeit legten die Restauratoren eine neogotische Architekturmalerei in Freskotechnik frei. Die Spezialisten trugen an einer viel versprechenden Stelle im Bereich der Chorwand einen schädlichen Anstrich ab und wurden prompt darunter fündig. Es war zwar bekannt, dass sich hinter der Wandfarbe ein Zeugnis längst vergangener Zeiten verbirgt. Dennoch zeigt sich Landeskonservatorin DI Eva Hody hocherfreut: “Das Resultat ist überraschend und deutlich interessanter als erhofft, weil wir nicht mit dieser Qualität gerechnet haben.” Einziger Wehrmutstropfen: “Leider handelt es sich nur um ein Fragment. Die anderen Teile haben auf dem schlechten Verputz nicht gehaftet und sind deshalb verloren.” Eine genaue Datierung sei nicht möglich. Hody schätzte die Malerei, die einen Bischof zeigt, auf das 19. Jahrhundert.

Zu kalt

Das Fresko soll auf jeden Fall erhalten werden. “Vielleicht ist eine Konservierung nötig. Das werden wir im Frühjahr sehen”, erklärt Hody. Bis dahin ruhen die Arbeiten in der Waldkapelle temperaturbedingt. Die kühleren Jahreszeiten lassen eine Sanierung der Wände nicht zu. Wann die Renovierung fortschreiten kann, ist aber auch dem Spendenaufkommen geschuldet. Pfarrkirchenrat Gregor Heidegger kündigte an, erst einmal die Rechnung für die eben durchgeführte Renovierungsetappe abzuwarten und dann über die Bücher zu gehen. Zu tun gibt es freilich einiges: Die Feuchtigkeit setzt dem Innenraum der Kapelle erheblich zu. Die Spuren der Zersetzung manifestieren sich in bröckelndem Verputz und Verfärbungen an den Wänden. Zur Behebung des Problems empfiehlt sich ein neues Belüftungssystem samt Verbesserung der Fenster. Zusätzlich sollen Ausbesserungsarbeiten an Decke und Boden vorgenommen werden. Heidegger schätzt die aufzuwendende Summe auf 90.000 Euro. Ein Teil davon schießen öffentliche Stellen zu. Ohne Eigenmittel und Spenden lässt sich der Betrag aber nicht “stemmen”. Aus diesem Grund liegen in der Ulrichskapelle Zahlscheine auf. AB

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