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Überraschende Wendung: Wer das Nehammer-Video gefilmt hat

Überraschende Wendung in der Causa Nehammer-Video.
Überraschende Wendung in der Causa Nehammer-Video. ©APA, Twitter
In einem überraschenden Twist der österreichischen Politiklandschaft sorgt ein kontroverses Video um Bundeskanzler Karl Nehammer für Furore.
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Nehammer verteidigt umstrittenes Video

Das Video zeigt Nehammer bei einer Veranstaltung der Halleiner ÖVP, in der er über Teilzeit arbeitende Frauen und Kinder, die keine warme Mahlzeit bekommen, spricht. Obwohl das Video bereits am 26. Juli aufgenommen wurde, gelangte es erst vor kurzem in die Öffentlichkeit und löste heftige Kritik aus.

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Von Besucher aufgenommen

Das Video wurde erstmals von Beatrice Keplinger, einer Marketingfachfrau, am Mittwochabend gepostet. Sie gab an, es von einer Freundin erhalten und aus Ärger darüber hochgeladen zu haben. Interessanterweise kursierte das Video bereits zuvor in privaten Kreisen, wie Keplinger vermutete. In Deutschland hätte ein solches Video wohl Rücktrittsforderungen ausgelöst, aber Keplinger betonte, dass in Österreich "alles gesagt werden kann."

Die Quelle des Videos war zunächst unklar, doch der Standard deckte auf, dass das Videomaterial ursprünglich aus der eigenen Partei, der ÖVP, stammt. Die Salzburger Landesgruppe der ÖVP bestätigte, dass das Video von einem begeisterten Besucher der Veranstaltung aufgenommen wurde, der es an Freunde und Gruppen weiterleitete. Es sollte ursprünglich zur Unterstützung von Nehammers Aussagen dienen. Wie es jedoch in die Hände der Opposition gelangte, bleibt Gegenstand von Spekulationen.

Mayer verdächtigt SPÖ

Wolfgang Mayer, Generalsekretär der Salzburger ÖVP, verdächtigt die SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs), das Video absichtlich veröffentlicht zu haben. Er bemerkte, dass es kurz nach einer Affäre um SORA (ein Meinungsforschungsinstitut) und dem Wiener Umwidmungsskandal in die Öffentlichkeit gelangte und von der SPÖ gekürzt an die Medien weitergegeben wurde. Mayer argumentiert, dass dies der SPÖ dazu diente, eine "depressive Stimmung" zu verbreiten und Feindbilder zu betonen. Trotz der Kontroverse betont er, dass das Video zeigt, dass Nehammer den direkten Kontakt zu den Menschen sucht und offen über Probleme und Fehlentwicklungen diskutiert.

In den türkisen (ÖVP) Kreisen gibt es geteilte Meinungen über das Video. Einige sind besorgt darüber, wie es sich in den sozialen Medien verbreitet hat, während andere die grundsätzlichen Aussagen von Nehammer unterstützen. Ein hochrangiger Funktionär betonte jedoch, dass die verächtlichen Äußerungen über die Wirtschaftskammer und die Sozialpartnerschaft im Allgemeinen in der Standesvertretung kein Thema seien.

Weitere Gerüchte

Gerüchte besagten, dass die Salzburger Grünen das Video weitergeleitet haben könnten, aber der ehemalige Koalitionspartner der Salzburger ÖVP dementierte diese Behauptungen und gab an, das Video nicht erstellt oder verbreitet zu haben. Dennoch räumten sie ein, dass sie von dem Video schon länger wussten.

Insgesamt wirft das Nehammer-Video wichtige Fragen auf, darunter die Herkunft des Materials und die Motive hinter seiner Veröffentlichung. Während die politische Debatte in Österreich weitergeht, bleibt die Zukunft des Bundeskanzlers und seiner Partei inmitten dieser Kontroverse ungewiss.

(VOL.AT)

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