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Über Ostern 20 Tote und 15 Entführte

Der Bürgerkrieg in Kolumbien hat über Ostern 20 Menschen das Leben gekostet. Weitere 15 Menschen seien entführt worden, teilten die Behörden am Sonntag (Ortszeit) mit.

Bereits am Donnerstag war ein Zehnjähriger in der Provinz Arauca an der Grenze zu Venezuela gestorben, als sein mit mehreren Kilogramm Sprengstoff präpariertes Fahrrad in der Nähe eines Kontrollpunktes der Armee explodierte.

Weitere drei Menschen, darunter ein Jugendlicher, starben bei einem Angriff von Rebellen der marxistischen „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) auf eine Osterprozession. Bei Gefechten mit FARC- Einheiten und Bewaffneten des an Kuba orientierten „Nationalen Befreiungsheeres“ (ELN) seien in der Provinz Antioquia im Nordwesten des Landes zudem 14 Rebellen und 2 Soldaten getötet worden. Unbekannte Bewaffnete landeten unterdessen mit Schnellbooten auf der Ferieninsel Mucura an der Karibikküste und verschleppten acht Touristen, darunter einen Elfjährigen. In der Provinz Guajira entführten FARC-Rebellen an einer Straßensperre weitere sieben Urlauber. Pro Jahr werden in Kolumbien etwa 3.000 Entführungsfälle bekannt.

Fast immer geht es um Lösegelderpressung. Linke Rebellen bekämpfen den zu Reformen unfähigen Staat bereits seit fast 40 Jahren. Ihnen stehen rechtsextreme Todesschwadronen gegenüber. Ein Ende der durch den Drogenschmuggel noch angeheizten Gewalt ist nicht in Sicht. In dem Bürgerkrieg wurden mehr als 200.000 Menschen getötet. 2,7 Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben. Alvaro Uribe hat die kolumbianischen Präsidentschaftswahlen im Mai des Vorjahres mit dem Versprechen gewonnen, mit aller Härte gegen die bewaffneten Gruppen im Lande vorzugehen. Ein durchschlagender Erfolg seiner Politik ist aber bisher ausgeblieben.

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