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Über dieses "Spiel" staunt die Gaming-Welt!

"Harold Halibut"“" sieht aus wie Puppentheater, ist aber ein preisgekröntes Adventure-Game

(PC, XBX & PS5) So ein Spiel hat die Gaming-Community noch nicht gesehen: "Harold Halibut" inszeniert mit Stop-Motion-Animation ein charmantes Sci-Fi-Abenteuer und haucht damit dem angestaubten Adventure-Genre neues Leben ein. Zwar gibt es wenig konventionelles Rätselraten, dafür aber eine schöne Geschichte in faszinierender Optik mit einzigartigen Charakteren und stilvollem Humor. Die Augsburger Puppenkiste trifft auf Wes Anderson. Das Kölner Studio Slow Bros. wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

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Die Ausgangssituation gestaltet sich recht düster: Das stadtgroße Raumschiff „Fedora“ ist nach der Flucht von der Erde vor über 200 Jahren auf einem unbekannten Planeten bruchgelandet und in einem fremden Ozean versunken. Harold Halibut lebt in der Fedora, seit er denken kann. Er ist kein strahlender Held – er ist phlegmatisch und erledigt als Laborassistent Botengänge für die leitende Wissenschaftlerin des Schiffes. Eine schicksalhafte Begegnung soll Harolds Welt für immer verändern. Mehr darf zur Story nicht verraten werden, um nicht zu spoilern. Nur so viel: Sie hält einige große und kleine Überraschungen bereit.

"Harold Halibut" spielt sich wie ein reduziertes Point-and-Click-Adventure. Der Protagonist Harold bewegt sich (wohl gewollt) etwas schwerfällig durch liebevoll handgemachte, plastisch wirkende Kulissen. Die Rätsel beschränken sich oft auf Botengänge. Im Wesentlichen geht es darum, den Anknüpfpunkt für die Story zu finden, damit die nächste Zwischensequenz startet. Man kann nicht wirklich scheitern. Manchmal gibt es kleine, harmlose Einlagen wie Gesteinsanalysen oder eine simulierte Skiabfahrt. Mehr spielerische Tiefe darf man nicht erwarten.

Mit jeder Spielminute lernen wir die Welt und die Charaktere besser kennen. Der Gesprächsstoff scheint nie auszugehen – manchmal können wir Dialogoptionen per Multiple-Choice auswählen. Große Auswirkungen haben diese "Entscheidungen" nicht, das Spiel ist eher ein interaktiver Film. Das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch, denn die fesselnde Geschichte mit ihrem sanften Humor und der unglaublich liebevollen Inszenierung hält einen über die gesamten zehn Stunden bei Laune.

Fazit

„Harold Halibut“ ist eine gelungene Mischung aus Spiel und Stop-Motion-Film - mit viel Gefühl, Humor und einer gehörigen Portion Spannung. In jeder digitalen Ecke des Spiels spürt man, wie viel Liebe in das Spiel gesteckt wurde. Beim Gameplay muss man Abstriche machen, aber dafür bekommt man einen bildschönen und unvergesslichen Walking-Simulator. Eine Warnung muss jedoch ausgesprochen werden: Das Spiel ist zwar made in Germany, aber trotzdem nur auf Englisch vertont. Bitte bald ergänzen!

Hinweis: Das Spiel ist derzeit kostenlos im Xbox Game Pass enthalten.

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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