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U-Ausschuss: Sobotka erhält Rückendeckung durch ÖVP

Die ÖVP stärkt Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) weiterhin den Rücken.
Die ÖVP stärkt Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) weiterhin den Rücken. ©APA/HANS PUNZ
Auch nach Bekanntwerden von Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs steht die ÖVP hinter Nationalratspräsident Woflgang Sobotka (ÖVP).
Sobotka behält U-Ausschuss-Vorsitz
Sobotka für Nehammer weiter tragbar

"Er wird alles dazu beitragen, die Vorwürfe aufzuklären und ich habe darin volles Vertrauen", sagte etwa Parteichef und Bundeskanzler Karl Nehammer am Freitag im Ö1-"Morgenjournal". Laut ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner wird die von Peter Pilz eingebrachte Anzeige gegen Sobotka "wie eine Seifenblase zerplatzen".

U-Ausschuss: Sobotka erhält Rückendeckung durch ÖVP

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass gegen Sobotka wegen Amtsmissbrauchs ermittelt wird. Auslöser dürfte eine Anzeige von Peter Pilz sein. Anlass ist eine Postenbesetzung aus dem Jahr 2017. Andrea Jelinek soll damals von der ÖVP als Wiener Vizelandespolizeidirektorin verhindert worden sein, weil sie als SPÖ-Nahe gesehen worden sei. Die Opposition forderte nach Bekanntwerden der Vorwürfe ein weiteres Mal, dass Sobotka umgehend den Vorsitz des ÖVP-Untersuchungsausschusses abgibt. Selbst Vertreter des Koalitionspartners Grünen rieten ihm dies an.

ÖVP-Vertreterin Scharzenberger sah keinen Anfangsverdacht bei Sobotka

Die ÖVP-Vertreterin im U-Ausschuss, Corinna Scharzenberger, sah vor der Sitzung am Donnerstag hingegen keinen Anfangsverdacht bei Sobotka vorliegen. Und auch Kanzler Nehammer sprach dem Nationalratspräsidenten tags darauf sein Vertrauen aus: "Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hat sich gestern ausführlich erklärt, er hat klargestellt, dass er alles dafür tun wird diese sogenannten Vorwürfe so rasch als möglich gegen ihn aufzuklären und damit ist aus meiner Sicht alles gesagt."

Sobotka vermutete politische Motive hinter der Anzeige

Politische Motive hinter der Anzeige vermutet nicht nur Sobotka selbst, wie er es in einer ersten Reaktion gesagt hatte. "Was hier passiert, ist durchsichtig und soll nur einem Zweck dienen", meinte auch Sachslehner: "Peter Pilz will Sobotka mit allen Mitteln aus dem Amt befördern. Anders ist nicht zu erklären, warum ausgerechnet wenige Tage vor der Verjährung auf einmal eine Anzeige bei der WKStA gemacht wird."

Opposition nicht zufrieden mit der Verteidigunslinie der ÖVP-Vertreter

Die Opposition gab sich erwartungsgemäß nicht zufrieden mit der Verteidigungslinie durch ÖVP-Vertreter. FPÖ-Obmann Herbert Kickl kritisierte vielmehr, dass sich Nehammer - er besuchte die deutsche Hauptstadt Berlin - "vor neuerlichen ÖVP-Skandalen" ins Ausland flüchte. Der Verweis des Kanzlers, dass Sobotka die Vorwürfe gegen seine Person rasch aufklären werde und daher alles gesagt sei, sei eine "Verhöhnung der Rechtsstaatlichkeit in Österreich" und zeige deutlich das "fragwürdige Rechtsbewusstsein in der ÖVP", befand Kickl.

Deutsch forderte Nehammer auf "in Causa Sobotka endlich zu handeln"

Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch legte in seiner Kritik nach und forderte Nehammer auf, "in der Causa Sobotka endlich zu handeln" sowie ein Machtwort zu sprechen. Der ÖVP konstatierte er via Aussendung ein "gewaltiges" Korruptionsproblem, sowie ein "Sobotka-Problem, das leider auch immer mehr zum Problem für das Ansehen von Politik, Parlament und Demokratie wird".

(APA/Red)

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