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TV-Legende Peter Rapp mit 81 Jahren verstorben

Peter Rapp ist gestorben.
Peter Rapp ist gestorben. ©APA/HERBERT NEUBAUER (Archivbild)
Peter Rapp, eine der prägendsten Persönlichkeiten des österreichischen Fernsehens, ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

In mehr als 60 Jahren Fernsehtätigkeit hatte sich Peter Rapp mit Schlagfertigkeit und Humor einen Status als Kultmoderator erarbeitet. Nun ist der gebürtige Wiener im Alter von 81 Jahren gestorben, wie Rapps publizistische Heimat, das "Wiener Bezirksblatt", der APA bestätigte. Der am 14. Februar 1944 Geborene heuerte 1967 als Radiosprecher bei Ö3 an und wurde ein Jahr später Präsentator der Jugend-Pop-Sendung "Spotlight", die er bis 1978 leitete.

Damit geht eine Karriere mit zahlreichen Höhen und manchen Tiefen zu Ende, die die Fernsehgeschichte Österreichs in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitprägte.

Peter Rapp ist gestorben

Geboren wurde Peter Rapp am 14. Februar 1944 in Wien. Schon früh kam bei ihm die musikalische Ader durch, als Bub war er Wiener Sängerknabe. Nach dem Gymnasium meldete sich Rapp für 15 Monate freiwillig zum Militärdienst und erreichte den Rang des Korporals. Im Anschluss verfolgte er eine journalistische Laufbahn, als er für die Tageszeitungen "Krone" und "Express" tätig war. Nebenbei widmete er sich aber seiner Bühnenleidenschaft und gab den Rock'n'Roll-Sänger. Auch als Fremdenführer, Chauffeur oder Statist beim Film war er anzutreffen.

Sein Fernsehdebüt folgte dann 1963 - ebenfalls als Sänger in der Sendung "Leute von Heute". Wenig später trat er als Kabarettist in der von Willy Kralik moderierten Sendung "Teenagerparty" auf. Der entscheidende Schritt in der Karriereleiter folgte dann jedoch 1967, als Rapp als Radiosprecher bei Ö3 anheuerte. Bereits ein Jahr später wurde er Präsentator der Jugend-Pop-Sendung "Spotlight", die er bis 1978 leitete.

Kultformate "Hoppala" und "Wer A sagt"

Nach zwischenzeitlichen Engagements bei ARD, ZDF und der Europawelle Saar folgten mit "Hoppala", "Die große Chance" oder "Wer A sagt" die bis heute prägenden Kultformate, die Rapp zu einem österreichweit bekannten TV-Gesicht machten. "Ich habe immer die Sendung gemocht, die als letztes den großen Erfolg hatte", gab sich Peter Rapp 2019 in einem APA-Interview pragmatisch. Auch bereue er nachträglich kein Engagement: "Mein Job ist zu moderieren, und ich war da nicht heikel."

Das Leben von Peter Rapp hatte aber auch seine Tiefen. So sorgte er etwa in den 90er-Jahren für Schlagzeilen, als ihn finanzielle Schwierigkeiten in den Privatkonkurs zwangen. Und doch ließ Rapp nie vom Bildschirm los. Der Dauerbrenner "Millionenrad" begann 1990 und lief nach der Währungsumstellung auf den Euro bis Ende 2018 als "Brieflos-Show" weiter. Mit Martina Rupp moderierte er die Hauptabendshow "Champion" (1997 bis 2000), bis 2011 war er zudem das Gesicht der "Licht ins Dunkel"-Gala im ORF. Zwei Jahre später wurde Rapp schließlich als beliebtester Moderator der Kategorie "Show" mit einer Romy ausgezeichnet - beileibe nicht der erste Preis, den er mit nach Hause nehmen durfte.

Peter Rapp war auch als Synchronsprecher aktiv

Auch als Synchronsprecher machte er von sich reden, war er doch Teil des Animationskinofilms "Die Abenteuer von Mr. Peabody und Sherman" (2014). Im Jahr davor erlitt er einen Herzinfarkt, dessen Folgen den Entertainer jedoch nur kurz vom Bildschirm verbannen konnten. Schon im Herbst 2013 war er wieder Teil der ORF-Show "Die große Chance" - ein Format, das er bereits in seiner ersten Auflage in den 1980er-Jahren mitgestalten konnte.

In den vergangenen Jahren wurde es dann etwas ruhiger um das ORF-Urgestein, auch wenn Peter Rapp bis fast zum Schluss präsent in der Öffentlichkeit blieb. Er war Werbebotschafter für billige Bestattungen und bekam 2020 mit "Als wäre es gestern gewesen" seine eigene, mehrmals im Jahr laufende ORF-Nostalgiesendung. Überdies war der Tausendsassa seit 2008 Kolumnist beim "Wiener Bezirksblatt". Nun hat sich Peter Rapp für immer von seinem Publikum verabschiedet.

Reaktionen auf den Tod von Peter Rapp

Bundespräsident Alexander Van der Bellen:

"Wenige Menschen schaffen es, immer da gewesen zu sein. Als der 'Showmaster Österreichs' war Peter Rapp einer von ihnen. Seine Spontanität, Natürlichkeit und sein Sinn für Humor haben Millionen Österreicher:innen im TV und Radio begeistert. Das bleibt unvergessen."

Kulturminister Andreas Babler (SPÖ):

"Peter Rapp war weit mehr als nur ein Moderator - er war ein Meister der Unterhaltung, ein kritischer Geist mit Haltung, ein Mensch mit Herz und Witz. Mit seiner unverwechselbaren Stimme und seinem feinen Gespür für das Publikum prägte er das österreichische Fernsehen nachhaltig - stets mit Augenzwinkern, aber auch mit Tiefgang."

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann:

"Es gibt nur wenige Namen, die so untrennbar mit dem ORF verbunden sind wie Peter Rapp. Und es gibt wohl keinen, der den Begriff des ORF-Showmasters so lange so ausgefüllt hat wie er. Wahrscheinlich war Peter Rapp der letzte Universal-Entertainer des Fernsehens und wird daher dem ORF und seinem Publikum umso mehr fehlen."

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ):

"Kein Fernsehmoderator und Entertainer hat die Sparte Unterhaltung in unserem Land so maßgeblich geprägt wie er." (...) "Peter Rapp feierte nicht nur Erfolge, sondern musste auch Niederlagen einstecken, berufliche wie private. Aber er war ein Stehaufmann! Er richtete sich mit viel Disziplin immer wieder auf und startete zu neuen ungeahnten Erfolgen durch. Vermutlich half ihm dabei der ihm eigene Wiener Schmäh - er war ein moderner lieber Augustin!"

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP):

"Peter Rapp verstand es wie kaum ein anderer, Menschen zu unterhalten - authentisch, direkt und mit einem Augenzwinkern. Sein Name war stets ein Garant für Qualität, Witz und gute Laune. Mir wird Peter Rapp sehr fehlen, ich war ihm persönlich sehr verbunden. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke."

Wiens Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (NEOS):

Peter Rapp "war nicht nur Moderator, sondern ein Geschichtenerzähler, Brückenbauer und Identifikationsfigur. Mit Sendungen wie Spotlight oder Wurlitzer war er lange vor Spotify die Stimme der Jugend - direkt, charmant, immer am Puls der Zeit." Sein Tod sei ein "großer Verlust für das kulturelle Gedächtnis unseres Landes".

Wiener Stadtrat Karl Mahrer (ÖVP):

"Wir verlieren mit Peter Rapp nicht nur einen herausragenden Moderator, sondern vor allem einen Menschen, der mit Herz und Humor Brücken gebaut hat."

(APA/Red)

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