Viel mehr können wir nicht mehr ertragen, sagte Erdogan der türkischen Zeitung Hürriyet vom Mittwoch. Erdogan bezog sich damit auf die jüngsten Terroranschläge in der Türkei und auf die Zusammenstöße zwischen der türkischen Armee und der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Südosten des Landes.
Die Gewaltaktionen der PKK werden vom Nordirak aus gesteuert, wo sich mehrere tausend Kämpfer der Kurdengruppe sowie die PKK-Führung aufhalten. Die türkische Armee hatte am Dienstag mit einer Intervention gedroht. Wenn es nötig ist, marschieren wir ein, titelten türkische Zeitungen am Mittwoch.
Erdogan bekräftigte die türkische Auffassung, wonach die Türkei das Recht hat, bei der Verfolgung von PKK-Einheiten die Grenze zum Nordirak zu überschreiten. Die Türkei habe ihre Sorgen hinsichtlich der PKK-Aktivitäten im Nordirak sowohl der irakischen Übergangsregierung als auch der US-Regierung mitgeteilt. Die US-Truppen in Irak haben nach Angaben der türkischen Armee inzwischen den Befehl erhalten, die PKK-Führung in Nordirak festzunehmen.
Die PKK hatte von 1984 bis zur Festnahme ihres Chefs Abdullah Öcalan 1999 für einen Kurdenstaat in der Türkei gekämpft und sich dann in den Nordirak zurückgezogen. Im vergangenen Jahr begann die Kurdengruppe wieder mit Anschlägen in der Türkei; auch für Terroranschläge in westtürkischen Feriengebieten werden radikale Kurden verantwortlich gemacht. Die PKK verlangt eine Generalamnestie für ihre rund 5.000 Kämpfer, was Ankara jedoch ablehnt.