Das sagte der Botschafter der Heiligen Stuhls in Ankara, Edmond Farhat, am Donnerstag der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Glaubensfreiheit gebe es in dem laizistischen, muslimisch geprägten Staat nur auf dem Papier.
Sie sei zwar durch die Verfassung zugesichert, aber in der Praxis nicht umgesetzt. Farhat sprach von Zögerlichkeiten und Widerständen bei der Durchsetzung der Glaubensfreiheit für Christen. Diese ließen den Schluss zu, dass dahinter eine Strategie stecke. Die dem Christentum entgegengebrachten Vorbehalte glichen denen in anderen islamischen Ländern.
Die Äußerungen des Vatikan-Botschafters folgten der Veröffentlichung eines Buches mit Texten zu Europa, das Kardinal Jospeh Ratzinger geschrieben hatte, bevor er zum Papst gewählt wurde und den Namen Benedikt XVI. annahm. Das Buch enthält starke Bedenken gegen den EU-Beitritt der Türkei.